St. Petersburg/Russland. Die Verkehrsminister von Lettland und Russland haben bei einem Treffen im lettischen Riga die Öffnung eines dritten Grenzübergangs für den Güterverkehr vereinbart. Der Übergang zwischen Ventuli und Ludonka im Gebiet Pskow soll bis Ende 2008 für täglich 150 Lastwagen ausgebaut werden. Mit dieser Maßnahme sollen die enormen Staus an den beiden vorhandenen Checkpoints Terehova und Grebnova an den Straßen in Richtung Moskau und St. Petersburg abgebaut werden, die nur 650 Lkw täglich abfertigen können. Zum Zeitpunkt des Ministergesprächs harrten dort insgesamt 1230 Lkw auf ihre Abfertigung. Rückstaus von 20 Kilometer Länge und Wartezeiten von 2,5 Tagen sind die Folge. Wenige Tage zuvor hatten entnervte litauische Lastwagenfahrer vorübergehend die Fernstraße Riga-Moskau blockiert, um gegen die Zustände an der Grenze zu protestieren. Die Außenministerien Litauens und Lettlands wollen sich bei der EU gemeinsam für eine Verbesserung der Grenzinfrastruktur auf dieser Route einsetzen. Laut Valdis Trezins, dem Vorsitzenden des lettischen Speditionsverbands „Latvijas Auto“, müssen nicht nur auf lettischer, sondern auch auf russischer Seite die Straßen und Abfertigungsanlagen ausgebaut werden, um die Staus zu verringern. Die lettisch-russischen Übergänge sind stark überlastet, weil viele Spediteure bei Fahrten aus Richtung Litauen oder Polen wegen häufiger Unannehmlichkeiten mit dem Zoll den eigentlich kürzeren Weg über Weißrussland meiden. Weißrussland kündigte unterdessen eine Erleichterung der Zollabfertigung von Transitgütern an. Die durch einen Präsidentenerlass verfügten neuen Regeln entsprächen nun internationalen Standards, hieß es aus Minsk. (ld)
Neuer Grenzübergang zwischen Lettland und Russland
Für den Güterverkehr wird ein dritter Grenzübergang zwischen Ventuli und Ludonka geöffnet