Frankfurt/Main. Die Lufthansa streicht wegen des neuartigen Coronavirus ihre Flüge von und nach China. Entsprechend werden die Beiladekapazitäten dieser Flüge nicht für Luftfracht zur Verfügung stehen. Flüge in die Sonderverwaltungszone Hongkong (HKG) verkehren jedoch weiterhin planmäßig. Europas größte Fluggesellschaft folgt damit ihrem Konkurrenten British Airways und anderen Fluggesellschaften, wie das Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt bestätigte. Zuvor hatte die „Bild-Zeitung“ berichtet.
Auf Nachfrage bei Lufthansa Cargo hat die VerkehrsRundschau erfahren, dass Frachterflüge des Unternehmens auf den Strecken von und nach China (Festland) bis einschließlich 30. Januar planmäßig verkehren. Derzeit werde geprüft, ob das chinesische Festland ab dem 31. Januar im Rahmen eines Sonderflugplans mit Frachtflugzeugen weiter bedient werden kann. Weitere Informationen dazu sollen voraussichtlich im Lauf des 30. Januar folgen. Die Frachterflüge in die Sonderverwaltungszone Hongkong würden weiterhin planmäßig verkehren.
Die Maßnahme im Bereich der Passagierflüge umfasst auch die Töchter Swiss und Austrian und soll zunächst bis zum 9. Februar gelten. Hongkong werde wie geplant weiterhin angeflogen. Um die noch in China weilenden Crews und Passagiere zurückzuholen, sollen sämtliche Destinationen auf dem chinesischen Festland noch einmal angeflogen werden. Aus operativen Gründen sei die Buchungsannahme für China-Flüge bis Ende Februar gestoppt worden.
Lufthansa-Maschine: Passagier mit Corona-Verdacht
Am Mittwoch hatte es an Bord einer Lufthansa-Maschine einen Corona-Verdachtsfall gegeben. An dem in Nanjing gelandeten Flug LH780 aus Frankfurt hatte auch ein Mann teilgenommen, der von den chinesischen Behörden als Risikofall eingestuft wurde, bestätigte Lufthansa in Frankfurt. Der Chinese soll gehustet haben und zwei Wochen zuvor in der Stadt Wuhan gewesen sein, in der das neuartige Coronavirus zuerst bemerkt worden war. Ob er tatsächlich infiziert ist, blieb zunächst unklar.
Die Passagiere, die jeweils drei Reihen vor und hinter dem Mann saßen, seien von den chinesischen Behörden ebenso untersucht worden wie die Crew des Airbus A 340, sagte der Lufthansa-Sprecher. Nach der medizinischen Untersuchung seien sie als unbedenklich entlassen worden. Flugbegleiter und Piloten seien dann umgehend in die nächste Maschine nach Frankfurt umgestiegen. Der Rückflug LH781 sollte am Mittwochabend in Frankfurt landen. Die deutschen Behörden seien über das Vorgehen informiert worden, erklärte die Fluggesellschaft. (dpa/ja)