London. Die Stadt London hält an ihren Plänen fest, ab Herbst 2019 mit der Einführung einer „Sicherheits-Zulassung“ für Lkw ab zwölf Tonnen zu beginnen, die im Großraum London fahren wollen. Lkw, die diesen Anforderungen nicht entsprechen, müssen ab Herbst 2020 mit Fahrverboten rechnen. Die Maßnahme ist Teil von Londons Bestrebungen, die Zahl der Verkehrstoten und -verletzten zu senken.
Kern der „Sicherheits-Zulassung“ (englisch: Safety-Permit) ist die Einführung eines „Direkte-Sicht-Standards“ (englisch: Direct-Vision-Standard), der die direkte Sicht des Lkw-Fahrers aus der Fahrerkabine auf die Straße in einem System von 0 bis 5 bewertet. Sichthilfen wie Spiegel oder Kameras werden dabei nicht berücksichtigt. Mit der Einstufung der Lkw will London ab Oktober 2019 beginnen.
Fahrverbot bei schlechter Lkw-Sicht
Ein Jahr später sollen dann die Lkw mit dem schlechtesten Wert 0 ein Fahrverbot erhalten, wenn die schlechte Einstufung nicht durch Zusatzmaßnahmen wie zum Beispiel Kameras, Sensoren oder zusätzliche Spiegel ausgeglichen worden sind. Ab Herbst 2024 sollen dann alle 0 bis 2 bewerteten Lkw mit einem Fahrverbot belegt werden, wenn sie keine zusätzlichen Vorkehrungen für eine bessere Sicht des Fahrers auf die Straße nachweisen können.
Der „Direkte-Sicht-Standard“ für Lkw ist eine Idee von Londons Bürgermeister Sadiq Khan. Der Standard wird seit 2017 entwickelt. 2019 soll er als Teil der „Sicherheits-Zulassung“ für Lkw von der Stadt London nach einer abschließenden öffentlichen Befragung verabschiedet werden.
Khan bekräftigte dieses Vorhaben jetzt erneut am Rand der Ankündigung, 2020 die Höchstgeschwindigkeit in dem mautpflichtigen Teil der Londoner Innenstadt von zurzeit 30 Meilen pro Stunde (gut 48 km/h) auf 20 (gut 32 km/h) senken zu wollen. In 2024 könnte die Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf weitere Zentren im Großraum London ausgeweitet werden. Auch diese Maßnahmen haben das Ziel, die Zahl der Verkehrsopfer zu senken. (kw)