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Lkw-Stellplatz-Erhebung: BMDV gibt neue Zahlen bekannt

25.11.2024 14:35 Uhr | Lesezeit: 5 min
Stellplatznot für Lkw
Laut Bundesverkehrsministerium haben sich die Lkw-Stellplätze um mehr als 16 Prozent erhöht
© Foto: Picture Alliance/Sven Simon/Frank Hoermann

2023 wurde im Auftrag des BMDV turnusgemäß eine bundesweite Erhebung zur Lkw-Parksituation entlang der Autobahnen durchgeführt und im Anschluss ausgewertet – zum vierten Mal nach 2008, 2013 und 2018.

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Für eine bessere Bedarfsplanung erhebt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) regelmäßig die Anzahl und Entwicklung der vorhandenen Parkmöglichkeiten an und auf Autobahnen. Die letzte Erhebung folgte turnusmäßig 2023. Diese Untersuchung wurde von der Autobahn GmbH des Bundes durchgeführt und von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) ausgewertet.

Ergebnisse der Lkw-Parkstanderhebungen

Entwicklung der Abstellmöglichkeiten
Die Kapazität an Lkw-Abstellmöglichkeiten auf und an Autobahnen hat sich deutlich erhöht. Allein seit 2018 um rund 16,5 Prozent.
2008: rund 53.900 Lkw-Abstellmöglichkeiten
2013: rund 60.400 Lkw-Abstellmöglichkeiten
2018: rund 70.800 Lkw-Abstellmöglichkeiten
2023: rund 82.500 Lkw-Abstellmöglichkeiten
Rund 61.800 Lkw-Abstellmöglichkeiten stehen auf den Rastanlagen des Bundes zur Verfügung und rund 20.700 Lkw-Abstellmöglichkeiten befinden sich in der Nähe der Autobahnen zum Beispiel auf Autohöfen.


"Die Logistik ist Grundlage für Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze. Täglich sind Tausende Lkw-Fahrer auf Deutschlands Straßen im Einsatz und leisten eine herausfordernde Arbeit."

Susanne Henckel, Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr



Fünf-Punkte-Plan

Das BMDV und die Autobahn GmbH des Bundes arbeiten seit Jahren daran, die Anzahl an Lkw-Parkständen auf Rastanlagen entlang der Bundesautobahnen kontinuierlich zu erhöhen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Hierzu hat das BMDV einen Fünf-Punkte-Plan für besseres Lkw-Parken aufgelegt, um die Möglichkeiten zur Verbesserung der Lkw-Stellplatzsituation zu bündeln und die Transport- und Logistikbranche zu unterstützen. Der Plan ist erfolgreich und wird stetig weiterentwickelt.

Er umfasst folgende Punkte:

  1. Realisierung von neuen Lkw-Abstellmöglichkeiten
    Zwischen den Erhebungen 2018 und 2023 wurden im Zuge der Autobahnen insgesamt rund 3.300 neue Lkw-Parkstände errichtet. Nach Angaben der Autobahn GmbH des Bundes ist von Anfang 2024 bis Ende 2025 die Umsetzung von rund 45 Rastanlagenprojekten vorgesehen.
  2. Verstärkter Einsatz telematischer Parkverfahren
    Telematische Parkverfahren sind insbesondere dort von besonderem Nutzen, wo Randbedingungen einen klassischen Ausbau verhindern, aber dennoch ein besonders hoher Parkdruck besteht. Mit Hilfe von telematischen Parkverfahren kann die vorhandene Lkw-Parkfläche auf Rastanlagen durch komprimiertes Parken um bis zu 50 Prozent erhöht werden. Derzeit sind deutschlandweit vier Anlagen mit einer telematisch gesteuerten Optimierung der vorhandenen Parkflächen auf den Bundesautobahnen in Betrieb. Um den Einsatz telematischer Parkverfahren weiter voranzutreiben, sollen bis Ende 2025 drei weitere Rastanlagen mit telematischen Parkverfahren fertiggestellt werden.

  3. Digitale Lkw-Parkstandserfassung zur Unterstützung der Parkplatzsuche
    Um die Belegung des Lkw-Parkraums auf den Rastanlagen zu erfassen, entwickelt die Toll Collect GmbH gemeinsam mit der Bundesanstalt für Straßenwesen, dem Fernstraßen-Bundesamt, dem Bundesamt für Logistik und Mobilität, der Autobahn GmbH und dem BMDV einen Stellplatzinformationsdienst auf Basis der Auswertung von Lkw-Mautdaten, mit dem aus Lkw-Positionsdaten Belegungsstände von Lkw-Parkmöglichkeiten zukünftig an sämtlichen Rastanlagen bundesweit ermittelt werden können. Ziel ist es, die Parkplatzsuche zu erleichtern und den Lkw-Parksuchverkehr zu verringern. Die laufende Umsetzung des Stellplatzinformationsdienstes soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein.

  4. Effektive Nutzung des vorhandenen Lkw-Parkraums
    Durch die effektive Ausnutzung des vorhandenen Parkraums, wie z. B. die Freigabe der Pkw-Stellflächen für Lkw in den Nachtstunden oder das Rückwärtsparken für Lkw, tragen wir dazu bei, mehr Lkw-Parkmöglichkeiten zur Verfügung stellen zu können. Vor diesem Hintergrund verbessern wir die Möglichkeiten zur temporären Nutzung von Pkw-Stellflächen durch Lkw.
    Derzeit sind bereits drei Pilotanlagen mit Stellflächen für das Rückwärtsparken von Lkw unter Verkehr, drei Rastanlagen sollen noch in 2024 und weitere fünf Rastanlagen bis Ende 2026 fertiggestellt werden. Außerdem werden im Rahmen einer Untersuchung zur Flächenoptimierung auf Rastanlagen Optimierungspotentiale auf bestehenden Rastanlagen ermittelt und sollen bei zukünftigen Rastanlagenprojekten genutzt werden, um eine effektivere Ausnutzung des vorhandenen Lkw-Parkraums zu erreichen.
  5. Förderprogramm für private Investitionen an Bundesautobahn-Anschlussstellen

    Zur Schaffung von zusätzlichen Lkw-Stellplätzen hat das BMDV im Juli 2021 ein Förderprogramm aufgelegt, das mit einem Volumen von 110 Millionen Euro auf private Investitionen im Nahbereich von Autobahnanschlussstellen für Neu- und Ausbaumaßnahmen bzw. auf die Ertüchtigung von sonstigen Flächen (z. B. Parkflächen auf Betriebshöfen privater Unternehmen) abzielt. Ziel der Förderung ist die Verbesserung der Lkw-Parksituation im Drei-Kilometer-Radius um Autobahnanschlussstellen.

Bislang wurden 2.259 Lkw-Parkstände bewilligt, davon sind 1.139 Lkw-Parkstände bereits für den Verkehr freigegeben worden. Nähere Informationen zum Fünf-Punkte-Plan des BMDV gibt es hier.



Ausblick

All diese Maßnahmen zeigen, dass das Ziel, die Anzahl der Lkw-Parkmöglichkeiten weiterhin kontinuierlich zu erhöhen, eine hohe Priorität hat, heißt es von Seiten des BMDV. Durch die verstärkte Umsetzung der Rastanlagenprojekte wird der Bedarf an Lkw-Parkständen auf den Autobahnen zukünftig verringert, jedoch nicht vollständig gedeckt werden können.
Gerade in Ballungsräumen sei die Anzahl geeigneter Bauflächen entlang der Autobahnen begrenzt und die Nutzungswünsche für die wenigen Flächen sind vielfältig. Deshalb käme es häufig zu zeitaufwändigen Planungsabläufen, bis Baurecht vorliegt.
Es ist auch Aufgabe des produzierenden Gewerbes und des Handels bei den Anliefer- und Abholorten für ausreichende Parkmöglichkeiten zu sorgen, heißt es weiter. Die Kommunen können, im Rahmen der Bauleitplanung für entsprechende planerische Vorgaben sorgen. Vor diesem Hintergrund stehe das BMDV auch im stetigen Austausch mit Branchenverbänden und Kommunen, um die Parkstandssituation für die Lkw-Fahrer zu verbessern.

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#Lkw-Parkplätze

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