Die Kritik aus der Transport- und Logistikbranche an der Neuregelung der Lkw-Maut, mit der eine enorme Mauterhöhung verbunden sein wird, ist massiv. Zustimmung für den Beschluss des Bundestages zur Erhöhung der Lkw-Maut kommt hingegen vom Verband Die Güterbahnen.
Für die seit vielen Jahren versprochene, aber immer wieder verschobene Politik der Verkehrsverlagerung sei die neue Lkw-Maut der „wichtigste Baustein seit langem“, erklärte der Verband am Freitag, 20. Oktober. Denn aus der Erhöhung sollen 40 Prozent der Mehreinnahmen für die marode Schieneninfrastruktur verwendet werden. Dis sei ein „ökonomisches Signal“ an die verladende Wirtschaft: „Schiene statt Straße und klimafreundliche Antriebe statt Diesel“, so die Güterbahnen. Die Güterbahnen seien „bereit und in der Lage, deutlich mehr zu transportieren“, hieß es seitens des Verbandes.
Güterbahnen erwarten nur geringe Preissteigerunge
Mit Blick auf die im Zuge der Mauterhöhung zu erwartenden Preissteigerungen teilte der Verband Die Güterbahnen mit. „Niemand darf die Mauterhöhung als Argument für Preiserhöhungen nutzen. Sie wird die Endkunden verteilt auf ihren gesamten Konsum mit maximal 1,50 Euro im Monat zusätzlich belasten.“ Andere Branchenverbände erwarten hingegen deutlich höhere Preissteigerungen.
Der Verband verwies ansonsten auf die Schweiz, die mit einer dort seit 2001 verfolgten Push-and-pull-Methode „großen Erfolg“ habe. Im Nord-Süd-Gütertransit liege dort der Schienenanteil heute über 75 Prozent, in ganz Deutschland wolle man zunächst bis 2030 von 20 auf 25 Prozent Anteil kommen.
Nun müsse „dafür gesorgt werden, dass die zusätzlichen Gelder dort eingesetzt werden, wo die Infrastruktur im Schienengüterverkehr besonders klemmt, um der verladenden Wirtschaft ein besseres Angebot zu machen“, forderten Die Güterbahnen.
Weiterhin werde es nötig sein, das „Verursacherprinzip auf dem gesamten Straßennetz und nicht nur auf den Bundesfernstraßen anzuwenden“.