Gülle und Grünschnitt werden zum CO2-neutralen Bio-Treibstoff für den Schwerlastverkehr der Spedition Roll-Safe aus Neufahrn: Vom kommenden Jahr soll deren Lkw-Flotte mit verflüssigtem Biomethan betrieben werden. Die Spedition bezieht den klimaneutralen Kraftstoff zunächst von einer Tankstelle im nahegelegenen Denkendorf. Ab Mitte 2024 soll die Hälfte der Lkw mit dem alternativen Treibstoff fahren.
Lebensmittel kommen klimafreundlich zum Kunden
Roll-Safe ist im Verteilverkehr für Großhandels- und Lagerlogistiker wie Nordfrost, Dachser oder Lekkerland im Einsatz. Seit mehr als 30 Jahren beschäftigt sich Inhaber Martin Köllner mit dem Transport von Waren, insbesondere von sensiblen Lebensmitteln, die temperaturgeführt befördert werden.
Aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Situation mit den explodierenden Energiepreisen ist Biomethan laut Köller eine lohnende Alternative. „Wir betreiben heute die Hälfte unserer Lkw mit verflüssigtem Erdgas. Doch selbst wenn ein flexibler Tarif, ein Gas Floater, mit den Kunden vereinbart wurde, sind die Verträge nicht mehr rentabel“, sagt Köllner. Um nicht wieder zum Diesel zurückkehren zu müssen, setzt der Roll-Safe-Inhaber auf den Biokraftstoff, verbessert dadurch die Wirtschaftlichkeit und leistet einen Beitrag zum Klimaschutz.
Wie funktioniert eine Biomethan-Anlage?
Die Biogasanlage sowie der Verflüssiger sollen ab 2024 rund 50.000 Tonnen Mist, Bioabfall und Grünschnitt in Biomethan umwandeln. In der Anlage wird das Gas zum Schluss auf minus 162 Grad Celsius gekühlt und verflüssigt. Aufgrund dessen nimmt der Biokraftstoff nur einen Bruchteil des Volumens ein und ermöglicht Reichweiten von bis zu 1600 Kilometern mit einer Tankfüllung. Roll-Safe kann seine Lkw direkt an der Tankstelle auf dem Demmel Sixtus-Betriebsgelänge betanken. Der Biokraftstoff wird dort in reiner Form angeboten, also komplett von fossilem Kraftstoff getrennt.