Der Internationale Währungsfonds (IWF) korrigiert seine Konjunkturprognose für Deutschland nach unten. Im kommenden Jahr werde die deutsche Wirtschaftsleistung nur noch um 0,8 Prozent wachsen und damit um 0,5 Prozentpunkte weniger als noch im Juli vorhergesagt. Das geht aus der in Washington veröffentlichten IWF-Prognose hervor. Für dieses Jahr erwartet der IWF null Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts, also Stagnation. Für die Weltwirtschaft sind die Aussichten des IWF besser. Sie soll sowohl im laufenden Jahr als auch im kommenden Jahr um 3,2 Prozent wachsen. Der IWF nennt die globalen Aussichten „stabil, aber nicht überwältigend“ und warnt vor Unsicherheiten und Risiken.
Vor dem Hintergrund der IWF-Prognose hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für mehr Ambition bei den ökonomischen Reformen in Deutschland geworben. Dass der internationale Währungsfonds seine Erwartungen an die deutsche Konjunktur runtergeschraubt habe, sei „eine weitere Ermunterung und Aufforderung an Deutschland, seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken“, sagte Lindner bei einem Besuch in New York. „Wir haben gegenwärtig nicht den wirtschaftlichen Erfolg, den unser Land braucht.“ Die Bundesregierung müsse „offensichtlich auch ihr eigenes Ambitionsniveau bei unseren ökonomischen Reformen, bei der Wachstumsinitiative erhöhen“.