Normalerweise töten Ritter Drachen. Im Falle der „Roten Ritter“ sind die behelmten Männer eine alle zwei Jahre vergebene Auszeichnung für Projekte und Initiativen, die Kinder im Straßenverkehr schützen. In diesem Jahr zeichnete die Hamburger Initiative, zu deren Unterstützerkreis unter anderem die Bayer Verkehrsbetriebe, Windgätter Logistik und Springer Fachmedien München gehören, insgesamt 12 Projekte aus. Die Preisträger reichten von einer Kampagne gegen das Geisterradeln, über einen TV-Spot fürs Helmtragen, bis hin zu einem Musikalbum für Kinder. Diese Aktionen sind dringend nötig, denn im Jahr 2020 kamen etwa 22.500 Kinder bei Unfällen im Straßenverkehr zu Schaden, 48 von ihnen verunglückten sogar tödlich.
„Im Gegensatz zu Rittern sind Kinder ungeschützt und brauchen die Sicherheit, ihre Umwelt und damit auch die Straßen zu erkunden“, erläuterte Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, anlässlich der diesjährigen Preisverleihung. „Wir brauchen die Kreativität, die Intelligenz und das Engagement der Vielen. Das ist genau das, was den Präventionspreis auszeichnet“, so Höppner, der den Schirmherrn Verkehrsminister Volker Wissing bei der Preisverleihung in der Hamburger Elbphilharmonie vertrat.
Der Hamburger Verein Aktion Kinder-Unfallhilfe wurde 1998 von Unternehmen und Verbänden des Verkehrsgewerbes gegründet und hat zwei wichtige Aufgaben:
- Unterstützung von Kindern und Jugendlichen nach einem Verkehrsunfall
- Förderung von Maßnahmen zur Unfallverhütung.
Der Präventionspreis „Der Rote Ritter“ wird alle zwei Jahre ausgeschrieben, wurde 2022 zum siebten Mal vergeben und ist mit mindestens 20.000 Euro dotiert. Zusätzlich vergibt die Aktion Kinder-Unfallhilfe gemeinsam mit ihrem Partner Teilen einen Medienpreis für die beste Print-, Online-, TV- oder Social-Media-Berichterstattung zum Thema Verkehrssicherheit.
Die Auswahl der Gewinnerprojekte erfolgt durch die Jury der Aktion Kinder-Unfallhilfe, unterstützt vom Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR), KRAVAG, R+V Versicherung sowie von Unternehmen und Verbänden der Verkehrsbranche.
Die ausgezeichneten Projekte setzen verschiedene Schwerpunkte in ihrer Präventionsarbeit und sprechen ihre Zielgruppen auf unterschiedliche Arten an. So produzierte die Musikerin Faryna ein an Kinder gerichtetes Album zur Verkehrssicherheit. Der TV-Spot „Schütz Deinen Kopf“ richtet sich an Jugendliche und setzt dabei auf die Vorbildfunktion des Pop-Musikers Adel Tawil. Die Polizei im niedersächsischen Emsland macht auf die Gefahren des Geisterradelns aufmerksam – des Radfahrens auf der falschen Seite.
- „Abgefahren, wie krass ist das denn“ / Lingen, NI
- „Aufgepasst! Gemeinsam sicher durch Dormagen“ / Dormagen, NW
- „Aufgepasst mit ADACUS“ / München, BY
- „BAS Busbegleiter / Altensteig, BW
- „Immer oben auf“ / Mönchengladbach, NW
- „Geisterradler“ / Lingen, NI
- „Schlaue Köpfe tragen Helm“ / Cloppenburg und Oldenburg, NI
- „Mit dem Brummi ins Klassenzimmer“ / Wuppertal, NW
- „Rollerpass“ / Oschatz, SN
- „Sicher im Straßenverkehr“ / Hiddenhausen, NW
- „Sicher komm ich an …“ / Neumünster, SH
- Medienpreis: „Schütz Deinen Kopf“ / Bonn, NW