Hong Kong. Kerry Logistics hat sowohl seinen Gewinn als auch seinen Umsatz im ersten Halbjahr kräftig erhöht. Der Logistikkonzern aus Hongkong legte am Freitag seine Bilanzzahlen für den Zeitraum von Januar bis Juni 2021 vor. Demnach stieg der Reingewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 81 Prozent auf rund 166,4 Millionen Euro (1,53 Milliarden Hong Kong Dollar). Der Umsatz erhöhte sich auf rund 3,99 Milliarden Euro und damit um 68 Prozent.
Besonders stark zog das Geschäftsfeld der internationalen Speditionsdienstleistungen von Kerry Logistics an. Hier wuchs der Gewinn nach Unternehmensangaben im Vorjahresvergleich um ganze 279 Prozent.
Besondere Herausforderungen bei See- und Luftfracht
Die Corona-Pandemie sei mit der weltweiten Ausbreitung der Delta-Variante in eine neue Phase eingetreten, die die globalen und nationalen Lieferketten stark beeinträchtige und die Geschäftsabläufe auf verschiedenen Ebenen in der ganzen Welt störe, sagte William Ma, Group Managing Director von Kerry Logistics Network.
Das Unternehmen passt nach Ma's Angaben seine Strategie für das Geschäftsfeld jeden Monat abhängig von der Entwicklung der Corona-Pandemie an. Im Bereich Luftfracht fehle es nach wie vor an Belly-Kapazität von Passagierflugzeugen, wodurch Kerry Logistics auf reine Frachtflugzeige angewiesen sei. Dies führte zu Schwankungen in Kapazität und Preis, sagte Ma.
Im Bereich Seefracht habe die Überlastung der Zielhäfen zu erheblichen Verzögerungen geführt und den Containermangel in Asien verschärft. Derzeit gäbe es weiterhin Rückstände auf dem chinesischen Festland, wo zahlreiche für Amerika und Europa bestimmte Frachtschiffe gestrichen oder verspätet abgefertigt wurden.
Unternehmen will verstärkt auf E-Commerce setzen
Diese Unterbrechungen und Kapazitätsengpässe sowie die unterschiedlichen Ansätze und Einschränkungen der Regierungen bei der Bekämpfung der Pandemie hätten die Logistikbranche gezwungen, sich zunehmend auf die Anpassung von Dienstleistungen zu konzentrieren. Man wolle künftig auch die wachsenden Chancen im boomenden E-Commerce-Geschäft nutzen, so Ma. (sn)