Köln. Jeder vierte Berufskraftfahrer in Deutschland kommt aus dem Ausland. Das hat eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln unter dem Titel „Welchen Beitrag leisten Migranten und Geflüchtete zur Sicherung der Arbeitskräftebedarfe in Fachkraftberufen in Deutschland“ ergeben. Mit knapp 133.000 Beschäftigten hatten 2020 insgesamt 23,6 Prozent aller Berufskraftfahrer im Lkw-Güterverkehr eine ausländische Staatsangehörigkeit.
2019 war dieser Beruf noch ein Engpassberuf – deutschlandweit standen im Durchschnitt lediglich 56 arbeitslose Berufskraftfahrer 100 offenen Stellen gegenüber. Diese Engpassrelation hat sich laut Studie im Jahr 2020 fast verdoppelt, es gibt also mehr potenzielle Bewerbende pro offene Stelle. Dies habe maßgeblich mit der pandemiebedingten gesunkenen Anzahl der offenen Stellen zu tun.
Nur wenige Geflüchtete als Berufskraftfahrer
Aufgeschlüsselt nach Bundesländern liegt der Anteil von Migranten und Migrantinnen mit 15,1 Prozent in Baden-Württemberg am höchsten, gefolgt von Hessen mit 14,6 Prozent. Auch in Bayern ist ihr Anteil mit 13,5 Prozent sehr hoch. Der geringste Anteil beschäftigter Migranten und Migrantinnen findet sich in Sachsen-Anhalt (3,5 Prozent). Insgesamt sind die Anteile in Ostdeutschland gemäß Studie sehr gering.
Unter den zehn Top-Fachkraftberufen rangiert das Güterverkehrsgewerbe an erster Stelle, was den Einsatz von Beschäftigten mit Migrationshintergrund betrifft. Was den Anteil Geflüchteter an allen Beschäftigten angeht, liegt das Güterverkehrsgewerbe mit 3,1 Prozent im Jahr 2020 an letzter Stelle der Top 10. (ms)