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Interview: Vom Wirtschaftsingenieur bis zum promovierten Mathematiker

29.01.2015 10:47 Uhr
Interview: Vom Wirtschaftsingenieur bis zum promovierten Mathematiker
Mareen Asmuth, Leiterin Personalentwicklung beim Logistikkonzern Rhenus
© Foto: Rhenus

Die Logistik stellt immer mehr Akademiker ein. Warum das so ist, erklärt Mareen Asmuth, Leiterin Personalentwicklung beim Logistikkonzern Rhenus.

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Welche Einstiegsmöglichkeiten gibt es für Jungakademiker bei Rhenus?

Mareen Asmuth: Grundsätzlich bieten sich drei verschiedene Wege an: Erstens über eines unserer Traineeprogramme, zweitens über eine Assistenzfunktion, etwa in der Geschäftsführung oder Niederlassungsleitung, und drittens natürlich auch über den Direkteinstieg.

Garantiert ein Universitätsabschluss automatisch eine spätere Führungsfunktion?

Nicht unbedingt. Für uns sind auch Karrierepfade für Fachexperten von entscheidender Bedeutung. Es gibt viele Aufgaben für Akademiker, die nicht unmittelbar mit disziplinarischer Personalverantwortung einhergehen – etwa im Projektmanagement, in der Prozessoptimierung oder auch in verantwortungsvollen Vertriebsfunktionen.

Sind jene Bewerber, die einen speziellen Hochschulstudiengang mit Logistikschwerpunkt absolviert haben, eigentlich im Vorteil?

Bei den Jungakademikern, die wir einstellen, überwiegen sicher solche Absolventen. Doch Logistik wird nach wie vor zu großen Teilen im Job erlernt, die perfekte Vorqualifikation gibt es nicht. Deshalb finden Sie bei uns fast alles – vom Wirtschaftsingenieur bis hin zum promovierten Mathematiker. Gerade erst wurde etwa eine Absolventin eingestellt, die Projektmanagement studiert hat.

Wie wichtig sind die Noten?

Noten sind bei uns nur selten ein K.-o.-Kriterium. Natürlich sollte man sich bei schwachen Noten auf die Frage nach dem „Warum“ einstellen, aber grundsätzlich sind die Persönlichkeit und der Lebenslauf wichtiger – und der kann auch ruhig etwas „strubbelig“ sein.

Was ist denn ein „strubbeliger“ Lebenslauf?

Wenn jemand zum Beispiel gemerkt hat, dass sein Studienfach nicht passt und gewechselt hat, ist das nicht schlimm, sondern zeugt aus unserer Sicht eher von einer gesunden Reflexion der eigenen Handlungen. Wir suchen Leute, die vom Leben etwas mitbekommen haben – die sich ehrenamtlich engagiert haben, im Ausland waren oder auch Rückschläge erfolgreich weggesteckt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen haben. Wir stellen oft fest, dass solche Menschen noch besser zu uns passen als glatte 1,0-Kandidaten.

Das Interview führte Constantin Gillies, freier Journalist

Am Freitag, 30. Januar startet wieder Logistik Masters, Deutschlands größter Wissenswettbewerb für Logistikstudenten. In diesem Jahr feiert Logistik Masters sein zehnjähriges Jubiläum. Namhafte Professoren und die Sieger von einst stellen knifflige Fragen aus allen Bereichen der Logistik. Gewitzte Studenten können sich anmelden unter www.logistik-masters.de.

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