Wie das Statistische Bundesamt bestätigte, erreichten die Inflationsraten im April den höchsten Stand seit der deutschen Wiedervereinigung, die Verbraucherpreise lagen durchschnittlich um 7,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
Vor allem stark gestiegene Energiepreise heizen die Inflation an, dieser Trend hat sich seit der russischen Intervention in der Ukraine noch verstärkt: Bereits im März stiegen die Energiepreise um über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat an. Im April verteuerte sich Energie gegenüber dem Vorjahresmonat nun um 35,3 Prozent. Die Preise für leichtes Heizöl verdoppelten sich sogar nahezu (plus 98,6 Prozent). Auch für Sprit (plus 38,5 Prozent) und Erdgas (plus 47,5 Prozent) mussten Verbraucher deutlich mehr zahlen.
Auch die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im April für die privaten Haushalte spürbar um 8,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, so das Bundesamt. Damit habe sich der Preisauftrieb deutlich verstärkt (März 2022: plus 6,2 Prozent).
Höhere Inflationsraten schmälern die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für ihr Geld weniger leisten können. Die Bundesregierung hat inzwischen zwei milliardenschwere Pakete geschnürt, um Unternehmen und Haushalte in Deutschland zu entlasten, darunter Kostenzuschüsse und ein Kreditprogramm.
Nach Einschätzung von Ökonomen müssten sich die Verbraucher vorerst weiter auf hohe Teuerungsraten einstellen. Für das Gesamtjahr 2022 rechneten Volkswirte zuletzt mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als sechs Prozent in Deutschland. (dpa/jl/mwi)
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