Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich nach jüngsten Rückschlägen wieder etwas verbessert. Das Ifo-Geschäftsklima stieg im Februar zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 85,5 Zähler, wie das Ifo-Institut am Freitag in München mitteilte. Analysten hatten dies im Schnitt erwartet. Ifo-Präsident Clemens Fuest kommentierte, dass sich die Konjunktur auf niedrigem Niveau stabilisiert.
Im Dezember und Januar war der wichtigste Frühindikator für die deutsche Wirtschaft noch jeweils gesunken. Jetzt schätzten die rund 9000 befragten Unternehmen die Erwartungen an die künftigen Geschäfte besser ein. Die Bewertung der aktuellen Lage blieb hingegen unverändert.
In der Dienstleistungsbranche hellte sich die Stimmung auf. Auch im Baugewerbe legte das Geschäftsklima auf niedrigem Niveau leicht zu. Im verarbeitenden Gewerbe und Handel gingen die Stimmungsindikatoren hingegen zurück. In der Mitteilung hieß es, dass die Händler merklich weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage waren.
Generell bleibt die Stimmung in der deutschen Wirtschaft nach Einschätzung von Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, weiterhin gedrückt. Unternehmen klagen nach wie vor über einen Mangel an Aufträgen. Zudem lastet das schwierige Umfeld aus hohen Zinsen und mauer Weltkonjunktur auf den exportorientierten Unternehmen.
Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, sieht weitere Belastungen durch die Bürokratie, lange Genehmigungsverfahren und die vergleichsweise hohen Energiepreise. Dies belaste die Stimmung in den Unternehmen umso mehr, da die Bundesregierung nicht entschlossen umsteuere.
Unlängst hatte die Bundesregierung ihre Konjunkturerwartungen für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rechnet nur noch mit einem mageren Wachstum von 0,2 Prozent, nachdem die Erwartung im vergangenen Herbst bei 1,3 Prozent lag .