Chiasso. Hupac schloss das Jahr 2008 mit einem Verkehrswachstum von 1,8 Prozent ab. Im vergangenen Jahr beförderte der schweizerische Kombi-Operateur Hupac insgesamt 702.308 LKW-Sendungen auf der Schiene. Während im ersten Quartal noch zweistellige Zuwachsraten erzielt wurden, verflachte sich das Wachstum im Laufe des Jahres als Folge des Konjunkturabschwungs. Im letzten Quartal lag das Verkehrsvolumen weit unter dem Niveau der Vorjahresperiode. „Die Logistikbranche ist als Dienstleister der Industrie direkt von der Wirtschaftsrezession betroffen“, sagte Hans-Jörg Bertschi, Verwaltungsratspräsident der Hupa. „Mit dem Rückgang der industriellen Produktion sinkt ebenfalls die Nachfrage nach Transportdienstleistungen. Der Kombinierte Verkehr und Hupac sind davon nicht ausgeschlossen.“ Hupac verzeichnete im Geschäftsbereich unbegleiteter Kombinierter Verkehr (Shuttle Net) zum Jahresende einen Zuwachs von 2,5 Prozent gegenüber 2007. Der transalpine Verkehr durch die Schweiz nahm um 2,3 Prozent ab, während der neu aufgenommene Verkehr durch Österreich um 6,3 Prozent anstieg. Der nicht-transalpine Kombinierte Verkehr erzielte eine Steigerung von 14,1 Prozent. Der Geschäftsbereich Rollende Landstraße, der laut Hupac auf der Gotthardstrecke starken infrastrukturellen Einschränkungen unterliegt, musste ein Minus von 20,3 Prozent hinnehmen. Für die kommenden Monate plant Hupac weitere Verbindungen nach Südost- und Südwesteuropa, während auf der Nord-Südachse neue Transportlösungen via Lötschberg für das Segment der Sattelauflieger in Vorbereitung sind. Für 2009 erwartet Hupac ein Anhalten der Wirtschaftskrise und folglich einen weiteren Rückgang des Güterverkehrs. Ob der Kombinierte Verkehr in dieser Situation seine Marktstellung halten und ausbauen könne, hänge vorrangig von den verkehrspolitischen Rahmenbedingungen ab. „Preis und Leistung müssen stimmen, damit sich der Kombinierte Verkehr gegenüber der Straße behaupten kann“, fordert Bertschi. Der Hupac-Chef kritisierte die geplante Strompreiserhöhung der Deutschen-Bahn-Tochter DB Energie um bis zu 23 Prozent. Preiserhöhungen seitens der Bahnen seien bei sinkendem Gütervolumen und Überkapazitäten im Straßenverkehr absolut fatal für den Schienengüterverkehr. Bertschi: „Von den europäischen Netzbetreibern und der Verkehrspolitik müssen jetzt die richtigen Signale für die weitere Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene gesandt werden.“ Der beginnenden Rezession begegnet das Unternehmen nach eigenen Angaben mit einer Straffung des Netzwerks und gezielten Maßnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. (sb)
Hupac wächst nur noch einstellig
Wirtschaftskrise bremst das Wachstum im Kombinierten Verkehr: Hupac-Chef kritisiert Preispolitik der Deutschen Bahn