Der Hamburger Hafenlogistiker HHLA hat im vergangenen Jahr weniger verdient als erwartet. Nach vorläufigen Zahlen beträgt der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) 109 Millionen (Mio.) Euro, wie die Hamburger Hafen und Logistik AG am Montagabend mitteilte. Das Ergebnis habe damit unterhalb der erwarteten Bandbreite von 115 Millionen bis 135 Millionen Euro gelegen. Im Geschäftsjahr 2022 hatte der Gewinn 220 Millionen Euro betragen.
Der Umsatz sank um 8,3 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro. Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik reduzierten sich die Umsatzerlöse um 8,6 Prozent auf 1,41 Mio. Euro. Das Ebit brach um 53,9 Prozent auf 93 Mio. Euro ein und lag damit deutlich unterhalb der zuletzt angenommenen Erwartung, die von einem Ergebnis am unteren Ende der Bandbreite von 100 bis 120 Mio. Euro ausgegangen war.
Beim konzernweiten Containerumschlag verzeichnete die HHLA einen Rückgang um 7,5 Prozent auf 5,92 Millionen Standardcontainer (TEU). An den Hamburger Containerterminals belief sich der Rückgang auf 6,3 Prozent. Das Transportvolumen verringerte sich um 5,4 Prozent auf 1,6 Millionen TEU. Die vollständigen Geschäftszahlen will die HHLA am 21. März vorlegen.
Titzrath macht schlechte Konjunktur verantwortlich
2023 hätten der Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, hohe Inflation und gestiegene Zinsen die Weltwirtschaft belastetet und die konjunkturelle Entwicklung im Jahresverlauf zunehmend eingetrübt, begründete HHLA-Chefin Angela Titzrath die Negativentwicklung. Dies habe sich auf die gesamte Logistikbranche und das Geschäft der HHLA ausgeweitet. „Wir setzen unsere Investitionen in die Automatisierung zur Steigerung der Effizienz konsequent um und treiben unsere Aktivitäten zum Ausbau nachhaltiger und vernetzter Logistiklösungen weiter voran“, so Titzrath.
MSC-Deal nimmt Formen an
Künftig soll die Reederei MSC bei der HHLA einsteigen: Die Stadt Hamburg und MSC wollen die HHLA künftig als Gemeinschaftsunternehmen führen, bei dem die Stadt eine Mehrheit von 50,1 Prozent hält. Bislang gehören der Stadt rund 70 Prozent der börsennotierten HHLA. Der geplante Deal, der in Hamburg nicht unumstritten ist, hat mit einem Beschluss des Senats vor wenigen Tagen eine weitere Hürde genommen.