Hamburg. Die Verwerfungen im globalen Container-Schiffsverkehr lassen die Gewinne bei Hapag-Lloyd noch stärker sprudeln als ohnehin erwartet. „Da die Ertragsdynamik auf einem weiterhin hohen Niveau verbleiben dürfte, hat der Vorstand der Hapag-Lloyd AG beschlossen, den Ergebnisausblick anzuheben“, berichtete der Hamburger Konzern.
Vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll demnach ein Gewinn in der Bandbreite von 8,7 Milliarden bis 9,5 Milliarden Euro herausspringen, statt bisher erwarteter 6,2 Milliarden bis 7,9 Milliarden Euro. Das wäre rund siebenmal so viel wie 2020: Für das vergangene Jahr wies der Geschäftsbericht ein Konzern-Ebit von gut 1,3 Milliarden Euro aus. Hapag-Lloyd zählt mit mehr als 240 Schiffen zu den weltweit wichtigsten Containerreedereien.
Die nach der Corona-Rezession anspringende Konjunktur in vielen Weltregionen schlägt sich im globalen Warenhandel nieder - mit einer wachsenden Nachfrage nach Gütertransporten auf See. Hartnäckige Störungen in den Lieferketten tragen allerdings dazu bei, dass Transportkapazitäten knapp sind. Es kommt zu Verzögerungen, und Container sind oft nicht dort, wo sie gebraucht werden. All dies lässt die Preise für Containertransporte - im Branchenjargon Frachtraten - kräftig steigen. Früheren Prognosen zufolge dürfte sich diese Situation frühestens im ersten Quartal 2022 entspannen.
Allein in den ersten neun Monaten verbuchte Hapag-Lloyd vorläufigen Zahlen zufolge ein Ebit von 5,8 Milliarden Euro, nach rund 0,9 Milliarden Euro im gleichen Vorjahreszeitraum. Zahlen und Prognosen zum Gewinn nach Steuern machte das Unternehmen nicht. Endgültige Zahlen zum dritten Quartal sollen am 12. November vorgelegt werden. (ste/dpa)