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Hansa Treuhand rechnet mit "Slow Steaming“ als Dauereinrichtung

08.04.2010 10:14 Uhr
Hansa Treuhand rechnet mit "Slow Steaming“ als Dauereinrichtung
Slow Steaming senkt die Treibstoffkosten und bindet Schiffskapazitäten
© Foto: Arndt

Treibstoff wird wegen der neuen Reinheitsbestimmungen für Schiffstreibstoffe teurer / Hansa Treuhand geht von Etablierung des "Slow-Steaming-Konzepts" aus

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Hamburg. Das im Krisenjahr 2009 vor allem von den Containerreedern aus der Not heraus entwickelte "Slow-Steaming-Konzept" wird sich nachhaltig etablieren. Davon geht jedenfalls Hermann Ebel, Vorstandsvorsitzender des Hamburger Schifffahrtshauses (Reederei und Emissionshaus) Hansa Treuhand, aus. Ein wesentlicher Grund dafür sei die Entwicklung bei den Treibstoffpreisen. So gelten ab 2015 die neuen Reinheitsbestimmungen für Schiffstreibstoffe,vor allem beim Bestandteil Schwefel. Die nachhaltige, durch die IMO beschlossene Verringerung des Schwefelanteils im Brennstoff werde nicht mehr mit den heute üblichen Treibstoffen zu erreichen sein, so dass auf höherwertige Destillate zurückgegriffen werden müsse. Das jedoch werde zu entsprechenden Preisentwicklungen führen. Schon heute seien die Preise für für Schiffstreibstoff wieder auf einem hohen Niveau angekommen, nämlich bei rund 460 bis 480 US-Dollar pro Tonne. Ebel: "Ich gehe daher davon aus, dass das Gaspedal in Zukunft eher verhalten betätigt wird." Auf der anderen Seite werde es aber "auch immer Schiffe geben, die aus unterschiedlichen Gründen schneller fahren müssen". In jedem Fall habe das Slow-Steaming 2009 große Wirkung entfaltet,da Kapazitäten gebunden wurden und weiterhin werden. Auch bei den Hansa Treuhand-Frachtern werde dieses bewusste Langsamfahren praktiziert, nachdem man sich sehr intensiv mit diesem Thema befasst habe. Dabei habe vor allem die Frage im Vordergrund gestanden, ob die eigentlich für eine höhere Leistung ausgelegten Hauptmaschinen durch Slow Steaming Schaden nehmen könnten. Alle Experteneinschätzungen, aber auch die eigenen Erfahrungen zeigten: "Slow Steaming ist kein großes Problem." Nach einem extrem harten Jahr für die Containerschifffahrt gibt es für Hermann Ebel, für 2010 wieder erste Anzeichen für eine Geschäftsbelebung. "Es geht wieder aufwärts", sagte Ebel wörtlich. Allerdings warnte er vor zu großer Euphorie. Aus seiner Sicht werde die Containerschifffahrt erst ab 2013 wieder den nötigen Rückenwind und die Emissionshäuser den entsprechenden Spielraum haben, um wieder im größeren Umfang an die Anleger auszuschütten. Ebel macht seine Zuversicht über die mittelfristige Marktentwicklung unter anderem daran fest, dass es in den zurückliegenden Monaten gelungen sei, die Anzahl der weltweit aufgelegten Containerfrachter zu verringern. So seien inzwischen die aufgelegten Großcontainerschiffe ab 5000 TEU praktisch wieder vollzählig unter Charter gebracht worden, wobei auch höher dotierte Abschlüsse gelangen. Ebel: "Aktuell konzentriert sich alles auf das Segment 2800 TEU und darunter." Zu den marktstimulierenden Einflüssen zählte der erfahrene Schifffahrtsfachmann neben der langsamen Belebung des Welthandels auch das beschleunigte Verschrotten von älterer Tonnage sowie den Bestellstopp seitens der Reeder und Emissionshäuser. (eha)

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