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Hafenbetriebe: Tarifverhandlungen gehen in die neunte Runde

09.08.2022 10:01 Uhr | Lesezeit: 3 min
Streik, Hafenarbeiter, Verdi, Nordseehäfen
Die achte Tarifrunde zwischen Seehafenbetrieben und Verdi ging ohne Einigung zuende - jetzt gibt es einen weiteren Anlauf
© Foto: Christian Charisius/dpa/picture alliance

Rund vier Wochen nach einem Warnstreik der Hafenarbeiter nehmen die Gewerkschaft Verdi und die Hafenbetriebe ihre Tarifgespräche wieder auf.

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Acht Verhandlungsrunden haben der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) und Verdi bislang vergeblich um einen neuen Tarifvertrag gerungen. Das Ergebnis: Heftige Warnstreiks wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Bis zu einer Einigung wird es voraussichtlich noch dauern. Nun nehmen die Gewerkschaft und die Hafenbetriebe ihre Tarifgespräche wieder auf. Beide Seiten treffen sich am Mittwoch, den 10. August online zu ihrer mittlerweile neunten Runde.

In dem festgefahrenen Tarifkonflikt beharrt Verdi angesichts der hohen Inflation von derzeit knapp acht Prozent auf einer Sicherung der Reallöhne für alle Beschäftigten. Vor allem für die niedrigeren Lohngruppen, die kräftige Preiserhöhungen für Energie und Lebensmittel besonders träfen, sei ein Inflationsausgleich wichtig.

Knackpunkt Laufzeiten

Die Gewerkschaft war mit einem Forderungspaket in die Verhandlungen gegangen, das nach Verdi-Angaben in der Spitze Lohnerhöhungen von bis zu 14 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten bedeutet. Auf dem Tisch liegt derzeit ein Angebot der Arbeitgeber - bei allerdings 24 Monaten Laufzeit - mit 12,5 Prozent für die Beschäftigten in Containerbetrieben und 9,6 Prozent für Mitarbeiter in konventionellen Betrieben. Für „Beschäftigungssicherungsbetriebe“ in wirtschaftlichen Schwierigkeiten taxiert der ZDS das Angebot auf 5,5 Prozent. Die Arbeitgeber hatten ihr nachgebessertes Paket Anfang Juli als „final“ bezeichnet.

Der Konflikt dreht sich vor allem darum, die Gewerkschaftsforderung nach Ausgleich der Teuerung mit einer zuletzt von Arbeitgeberseite ins Spiel gebrachten Laufzeit von 24 Monaten zu verknüpfen. „Reallohnsicherung für alle Beschäftigten über die gesamte Laufzeit des Tarifvertrages“ heißt die Devise bei Verdi.

Vorerst keine Warnstreiks

Unmittelbaren Einigungsdruck haben beide Seiten am Mittwoch noch nicht. Zwar waren mehrere Runden im Juni und Juli von insgesamt drei Warnstreiks begleitet, mit denen Verdi zuletzt die Abfertigung von Schiffen für 48 Stunden lahmgelegt hatte. Allerdings gibt es noch einen weiteren, bereits fest vereinbarten Gesprächstermin für den 22. August. Bis dahin sind nach einem vor dem Arbeitsgericht Hamburg geschlossenen Vergleich weitere Warnstreiks ausgeschlossen.

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