Ein laut hupender Protestzug aus 14 Lokomotiven von Mitgliedsunternehmen des Verbandes „Die Güterbahnen“ fuhr am späten Vormittag durch die Berliner Innenstadt, um vor allem vor den vom Bundesfinanzministerium geplanten Einschnitten bei der Trassenpreisförderung zu warnen. Der Güterbahnen-Vorstandsvorsitzende Ludolf Kerkeling verdeutlichte die Auswirkungen an einem kleineren Mitgliedsunternehmen mit 70 Mitarbeitern: Dort würde der Wegfall der Förderung im bisherigen Umfang das Unternehmen mit zusätzlich 460.000 Euro im Jahr belasten. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Schiene 78 Prozent der Kürzungen im Verkehrsetat tragen soll, die Straße aber ungeschoren davonkomme. „Die Güterbahnen“ kritisierten darüber hinaus die Pläne der DB InfraGo, die Güterzug-Trassenpreise zum Fahrplanjahr 2024/25 überproportional zu erhöhen. Schuld daran sei aber auch ein schlechtes Regulierungssystem.
Neben dem Unions-Bahnexperten Michael Donth waren auch die Bahnpolitiker der Ampel-Fraktionen präsent, Detlef Müller von der SPD, Matthias Gastel von den Grünen und Valentin Abel von der FDP. Sie äußerten Verständnis für die Forderungen der Güterbahnen, wollten aber keine Zusagen für die am 18. Januar anstehende Bereinigungssitzung des Bundestags-Haushaltsausschusses machen.