Nachdem am 10. August ein Güterzug im Gotthard-Basistunnel entgleist ist, bleibt die Strecke für den Güterverkehr bis mindestens 14. August, 24 Uhr gesperrt, für den Personenverkehr noch zwei Tage länger. Das teilte das schweizerische Bahnunternehmen SBB mit.
Der entgleiste Güterzug beziehungsweise dessen Waggons hätten die Gleisanlage sowie ein Spurwechseltor im Gotthard-Basistunnel stark beschädigt. Dieses Tor wird zur Trennung der beiden Tunnelröhren benötigt und ist sicherheitsrelevant. Deswegen könne derzeit auch die zweite Röhre weder für den Personen- noch Güterverkehr genutzt werden.
Ein Großteil der Binnenverkehr-Transporte von Gütern wird derzeit über die Panoramastrecke umgeleitet, ein kleiner Teil wird temporär auf der Straße befördert, so das Bahnunternehmen. Das ist aber nur bis zu einer bestimmten Eckhöhe erlaubt. Der kombinierte Verkehr mit Containern, Sattelaufliegern und Lastwagen überschreitet diese Eckhöhe und kann die Strecke somit nicht nutzen.
Daher leitet die SBB eigenen Angaben zufolge den kombinierten Transitverkehr über die Lötschberg-Simplon-Achse um oder er wird in den Ausgangterminals zurückbehalten. Es gebe nur kleine Einschränkungen bei den Gütertransporten und der Güterfluss sei sichergestellt, heißt es weiter.
Eine genaue Aussage zu Ursache und Schadensausmaß lasse sich aktuell noch nicht machen. Die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle und der kantonalen Untersuchungsbehörden würden den Unfall untersuchen. Wie die Kantonspolizei Tessin mitgeteilt habe, wurde bei der Entgleisung niemand verletzt und kein Gefahrgut ist ausgetreten.
Laut dem Schweizer Tagesanzeiger kann nach Angaben der SBB über den Lötschberg pro Stunde aus Kapazitätsgründen nur ein zusätzlicher Güterzug fahren. Der Brenner entfalle wegen Bauarbeiten als Ausweichroute. Wegen der Hauptferienzeit in Italien sei im Güterverkehr eine ruhige Woche zu erwarten.