Berlin. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) will in der anstehenden Tarifrunde mit der Deutschen Bahn eine Eskalation vermeiden. „Wir wollen verhandeln, nicht streiken”, sagte GDL-Chef Claus Weselsky dem Berliner „Tagesspiegel” (Montag). Alle Seiten hätten ihre Lehren aus dem zurückliegenden Tarifstreit in den Jahren 2014 und 2015 gezogen. Damals hatten neun Streiks den Zugverkehr in Deutschland weitgehend lahmgelegt.
Die Stimmung bei den Mitgliedern sei zwar sehr angespannt, weil die Arbeitsbelastung nicht abgenommen habe, sagte Weselsky. Aber: „Niemand rührt die Trommel.” Die GDL hat bereits angekündigt, das Thema Überstunden ins Zentrum der Tarifrunde zu rücken. Sie will das Arbeitszeitsystem komplett umgestalten.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) befragte zunächst ihre Mitglieder, ob sie mehr Geld, weniger Arbeit oder mehr Urlaub fordern soll. Am Mittwoch will die EVG eine Tarifforderung beschließen. Die Verhandlungen mit der GDL beginnen nach Bahn-Angaben am 10. Oktober in Berlin. Eine Woche später setzt sich die Arbeitgeberseite in Frankfurt mit der EVG an einen Tisch. Verhandelt wird für rund 150.000 Beschäftigte der Bahn in Deutschland. (dpa)