Köln/Dunton. Ford und Hermes haben in London ein Pilotprojekt zur Paketzustellung mit selbstfahrenden Transportern gestartet. Wie der Fahrzeughersteller meldet, sei der zweiwöchige Praxistest Teil eines neuen Forschungsprogramms von Ford zu autonomen Fahrzeugen und ihren Potenzialen im gewerblichen Einsatz. Hermes beteiligt sich als erstes Unternehmen an diesem Pilotversuch.
"Unsichtbarer" Fahrer an Bord
Mit einem umgebauten Ford Transit-Kastenwagen wollen beide Partner demnach verstehen, wie sich andere Verkehrsteilnehmer gegenüber einem scheinbar fahrerlosen Transporter verhalten. Tatsächlich lenkt allerdings auch weiterhin ein Mensch das Nutzfahrzeug - die europäische Gesetzeslage lässt momentan noch gar nichts anders zu. Das Zustellfahrzeug sei aber mit allen typischen Sensoren eines vollautonomen Autos ausgestattet, betont Ford. Der Fahrer bleibe für Außenstehende unsichtbar.
Dieser "unsichtbare" Fahrer verhalte sich im laufenden Praxisversuch zudem völlig passiv. Das Ausliefern übernehmen demnach Kuriere zu Fuß: Sie können das Lieferfahrzeug über eine von Hermes entwickelte Smartphone-App anfordern und stoppen. Sobald der Transporter sicher parkt, entriegeln sie per Fernzugriff die Tür zum Laderaum. Dort leiten Sprachhinweise und Monitore sie zu dem für sie vorgesehenen Paketfach.
Ford testet Selbstfahr-Technologien bereits in mehreren großen US-Städten. Bis 2025 wird das Unternehmen nach eigenen Angaben innerhalb von zehn Jahren rund sieben Milliarden US-Dollar in autonome Fahrzeuge investiert haben, davon allein fünf Milliarden in den Jahren ab 2021. (mh)