Frankfurt/Main. Weltpolitische Unsicherheiten und wirtschaftliche Abschottung dämpfen den Konjunkturoptimismus der Europäischen Zentralbank (EZB). Für dieses Jahr erwartet die Notenbank für die Euro-Zone aktuell noch einen Zuwachs von 1,9 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt, wie EZB-Präsident Mario Draghi am Donnerstag nach der Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt sagte. Vor drei Monaten hatten die EZB-Experten ihre Wachstumsprognose bereits auf 2,0 Prozent heruntergesetzt.
2019 soll die Wirtschaft im Währungsraum der 19 Länder nach der neuesten Vorhersage um 1,7 (September-Prognose 1,8 Prozent) zulegen, für 2020 erwarten die Währungshüter unverändert 1,7 Prozent Wachstum. Erstmals nannte die EZB auch Prognosen für 2021, demnach soll die Wirtschaft um 1,5 Prozent zulegen.
Mittelfristig Inflationsraten unter 2,0 Prozent
Die Teuerung dürfte nach Einschätzung der Zentralbank in diesem Jahr bei 1,8 Prozent liegen und damit etwas höher als im September vorhergesagt. Damals war die Notenbank von 1,7 Prozent ausgegangen. Für 2019 erwartet die EZB eine Inflationsrate von 1,6 Prozent (September-Prognose 1,7 Prozent) und für 2020 unverändert 1,7 Prozent. Im Jahr 2021 soll die jährliche Preissteigerung 1,8 Prozent betragen.
Mittelfristig strebt die Notenbank eine jährliche Inflationsrate von knapp unter 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Denn dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten dann Investitionen aufschieben - in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird. (dpa/fa)