Brüssel. Der niederländische Verband Transport en Logistiek Nederland (TLN) will offenbar über die Europäische Union erreichen, dass Lkw-Bauer sowie Handy-Hersteller die Smartphones verändern und bestimmte Nutzungen während der Fahrt ausschließen. Das berichtete jetzt die „Welt“. Demnach gibt es auf europäischer Ebene eine Initiative, die diese Gefahrenquelle im Lkw-Verkehr begrenzen und für mehr Sicherheitheit im Straßenverkehr sorgen will. Denn immer komme es zu Lkw-Unfällen, weil Fahrer sich von ihren Smartphones ablenken lassen. Laut einer aktuellen Studie der Prüforganisation Dekra liegt die Ablenkungsquote inzwischen bei sieben Prozent.
Technisch sei eine es machbar, so der Bericht der „Welt“, Textfunktionen am Smartphone einzuschränken. Zum Beispiel könne eine Software den Bildschirm des Handys sperren, sobald das Fahrzeug in Bewegung ist. Dies wiederum werde über einen im Lkw angebrachten Sensor erkannt. In Deutschland beschäftigt sich die auf Fuhrparkmanagement spezialisierte VW-Tochtergesellschaft CarMobility mit Lösungen für die Nutzung des Smartphones am Steuer. Das dort getestete System besteht aus einem knopfgroßen Sender, einer App und einem Online-Portal für Fuhrparkmanager. Der Sender blockt die Benutzeroberfläche des Mobiltelefons.
TLN fordert Bußgelder von bis zu 1000 Euro
Neben technischen Hilfsmitteln fordern die Niederländer nach Angaben der „Welt“ härtere Strafen für das Benutzen von Smartphones bei der Lkw-Fahrt. Bei unseren Nachbarn werden 230 Euro fällig, wenn die Polizei ein derartiges Vergehen feststellt. In Deutschland liegt das Bußgeld bei 80 Euro, hinzukommen die Verwaltungskosten sowie ein Punkt in der Verkehrsdatei in Flensburg. Als Beispiel nannte ein Vertreter von TLN der „Welt“ die Geldstrafen in Großbritannien: Dort muss ein Lkw-Fahrer umgerechnet bis zu 1000 Euro zahlen, wenn er das Smartphone bei der Tour nutzt.
In Deutschland macht laut der „Welt“ der Bundesverband Güterverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) ebenfalls für strengere Maßnahmen gegen das Handy am Steuer stark. Im Bundesverkehrsministerium gebe es derzeit allerdings nicht die Absicht, an den bestehenden Strafen oder Regeln für die Smartphone-Nutzung etwas zu ändern, hieß es. (ag)