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EnviaM forciert Versorgung mit Wasserstoff

12.05.2022 14:15 Uhr | Lesezeit: 2 min
Wasserstoff
In den kommenden Jahren soll Wasserstoff zur Unabhängigkeit von Erdgasimporten beitragen
© Foto: picture alliance / Zoonar | Alexander Limbach

Energieversorger arbeiten zum Teil mit Hochdruck daran, Deutschland unabhängig von Erdgas aus Russland zu machen. Für die Versorgung von Unternehmen und Haushalten sind die Importe aktuell jedoch alternativlos.

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Der ostdeutsche Energieversorger EnviaM will in den kommenden Jahren Erdgas durch Wasserstoff ersetzen und unabhängiger von Lieferungen aus dem Ausland werden. In einem ersten Schritt plant das Unternehmen drei Anlagen in Bitterfeld, Roitzsch und Thalheim in Sachsen-Anhalt zur Produktion von grünem Wasserstoff. Damit sollen Kunden mit hohem Energieverbrauch vorrangig im Raum Leipzig versorgt werden, darunter auch der Flughafen. Für den Transport des Wasserstoffs sei das bestehende rund 7000 Kilometer lange Gasnetz geeignet.

Erdgas aktuell unentbehrlich

Trotz des Krieges in der Ukraine gebe es derzeit keine Versorgungsengpässe beim Erdgas, sagte EnviaM-Vorstandschef Stephan Lowis. Dennoch wäre ein vollständiger Ausfall russischer Gaslieferungen im Winter nicht komplett zu kompensieren. „Wir brauchen russisches Erdgas, um die Speicher zu füllen. Das gilt mindestens für die nächsten beiden Winter, schlimmstenfalls noch für einen dritten.“, erklärte Andreas Auerbach von der EnviaM-Tochter Mitgas, die unter anderem für die Reserven in den Gasspeichern verantwortlich ist. Wenn über Nacht der Hahn abgedreht werde, könnten die Speicher nicht vollständig gefüllt werden. „Und wenn es dann richtig kalt wird, gelangen wir in eine Situation, die wir Gasmangellage nennen“, so Auerbach weiter. Dann müsste man Verbraucher abschalten, das werde zuerst die Industrie treffen. Mitgas hatte jüngst eine Erhöhung des Erdgaspreises um 4,25 Cent auf 13,32 Cent pro Kilowattstunde angekündigt und rechnet mit weiteren Preissteigerungen. Der Energieversorger EnviaM beliefert nach eigenen Angaben mehr als 1,3 Millionen Kunden in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Thüringen mit Strom, Gas und Wärme. (dpa/jl/ste)

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