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DSLV: Kostensprünge bei der Maut nicht ohne Folgen

19.04.2018 09:35 Uhr
Autobahn
Durch die Ausweitung der Maut und die Anhebung der Mautsätze erwarten die Speditionsbranche gleich zwei Kostensprünge
© Foto: Thomas Eisenhuth/dpa-Zentralbild/picture-alliance

Die Ausweitung der Maut im Juli und steigende Mautsätze ab Januar werden auch Industrie, Handel und Verbraucher spüren. Die Speditionsbranche baut auf Akzeptanz.

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Berlin. Der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) warnt vor den Auswirkungen der gleich zweimal innerhalb weniger Monate steigender Kosten durch die Lkw-Maut. Bereits die regionale Ausweitung der Lkw-Maut auf das gesamte 40.000 Kilometer umfassende Fernstraßennetz zum 1. Juli 2018 werde einen Kostenschub in Höhe von zwei Milliarden Euro auslösen. Die zusätzlichen Belastungen werden dann zum Beginn kommenden Jahres durch die vorgesehene gesetzliche Anhebung der Mautsätze für Lkw über 7,5 Tonnen um weitere 500 Millionen Euro ansteigen.

Um insgesamt 2,5 Milliarden Euro werden damit ab 2019 die Belastungen für den Straßengüterverkehr in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr steigen. Das ist das Ergebnis des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Auftrag gegebenen neuen Wegekostengutachtens (WGK).

„Dieser doppelte Kostensprung in der Logistik wird nicht ohne Auswirkungen auf Fracht- und Verbraucherpreise bleiben“, prognostiziert DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster. Die zum Erhalt der Straßeninfrastruktur eingesetzte entfernungsabhängige Verkehrswegeabgabe wirke faktisch wie eine Verbrauchssteuer, so Huster. „Nur wenn Industrie, Handel und Verbraucher als direkte Urheber von Gütertransporten ihren Anteil leisten, werden sie ihren Anspruch auf universelle Verfügbarkeit aller Waren an jedem Ort und zu jeder Zeit aufrecht halten können.“

Mehr Kostentransparenz durch einheitliche Mautsätze

Der DSLV begrüßt, dass im zukünftigen Bundesfernstraßenmautgesetz einheitliche Mautsätze auf Autobahnen und Bundesstraßen gelten sollen. „Dies trägt deutlich zur transparenten Kostendarstellung der Logistik gegenüber ihren Kunden bei“, sagt Huster. „Die Speditionsbranche baut auf die Akzeptanz der verladenden Wirtschaft für die durch gesetzliche Maßnahmen verursachten zwei Kostensprünge innerhalb kürzester Zeit.“

Denn die Angleichung der Mautsätze hat ihren Preis: Anders als bisher sollen auch den emissionsärmeren Euro-6-Fahrzeugen zukünftig externe Kosten für Luftverschmutzung und Lärm angelastet werden. Vier-achsige Fahrzeuge dieser Emissionsklasse mit mehr als 18 Tonnen werden mit einer Anhebung der Mautsätze bis zu 59 Prozent besonders belastet, merkt der DSLV an. Für die fünf-achsigen 18 Tonner und größer steigen die Mautkosten immerhin noch um 38,5 Prozent. 65 Prozent der in Deutschland gefahrenen mautpflichtigen Kilometer werde laut Verband derzeit von Euro-6-Lkw zurückgelegt.

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