Bonn. Das DHL Global Trade Barometer (GTB) prognostiziert einen leichten Rückgang des globalen Handels. Der Gesamtindex fiel um einen Punkt auf 47 Punkte, was darauf hindeute, dass der Welthandel in den nächsten drei Monaten weiter an Dynamik verlieren wird. Allerdings hat sich der Abwärtstrend seit dem letzten Bericht im Juni, als der GTB-Index noch einen Verlust von acht Punkten verzeichnete, deutlich verlangsamt. Die rückläufige Entwicklung betrifft nahezu alle GTB-Länder. Bei fünf der sieben Länder zeichnet sich ein negativer Trend ab.
Auslöser sei die globale Luftfracht gewesen, die auf 45 Punkte um (minus vier Punkte) zurückging. Die globale Seefracht steht unverändert bei 48 Punkten. „Weltweit schwelen Handelskonflikte. Geopolitische Spannungen führen zu Unsicherheiten. Vor diesem Hintergrund entwickelt sich der globale Handel weiterhin überraschend gut. Obwohl das DHL Global Trade Barometer weiter gefallen ist – derzeit liegt der Index bei 47 Punkten – wird der Welthandel wohl auf seinem hohen Niveau stagnieren“, erklärte Tim Scharwath, CEO von DHL Global Forwarding, Freight.
Auf Länderebene weist das GTB kaum Abweichungen zwischen den sieben Volkswirtschaften sowie im Vergleich zum letzten Bericht im Juni auf. Alle Länderindizes liegen nahe bei 50 Punkten, dem Schwellenwert für Wachstum. Fünf der sieben Länder weisen mit einem Index von knapp unter 50 Punkten ein leicht negatives Wachstum auf. Nur für Großbritannien und Japan prognostiziert das GTB eine positive Wachstumsdynamik in den nächsten drei Monaten (53 Punkte).
Insgesamt gedämpfte Handelsstimmung
Der schwelende Handelskonflikt zwischen China und den USA führt zu einer insgesamt gedämpften Handelsstimmung, wobei die Handelsaussichten für die USA und China im September am schlechtesten sind. Es wird erwartet, dass der US-amerikanische Handel weiter schrumpfen und mit 45 Punkten im negativen Bereich bleiben wird, obwohl er seit Juni um einen Punkt gestiegen ist. Gegenüber dem letzten GTB-Bericht sind die Aussichten für die US-amerikanische Luft- und Seefracht nahezu unverändert. Für den chinesischen Handel prognostiziert das GTB einen leichten Rückgang um vier auf 45 Punkte. Haupttreiber dieser Entwicklung ist die schwache Performance der chinesischen Luftfracht.Neben den USA und China ist Südkorea das dritte Land, für das insgesamt nur 45 Indexpunkte prognostiziert werden. Die beiden übrigen Länder – Deutschland und Indien – fielen mit 48, beziehungsweise 49 Punkten unter den 50-Punkte-Schwellenwert.
Der nächste GTB-Bericht wird Ende November 2019 veröffentlicht. (tb)