Bonn/Berlin. Mehr Geld für die Postler: Die rund 130.000 Tarifbeschäftigten bei der Deutschen Post erhalten vier Prozent mehr Lohn und Gehalt. Darauf einigten sich die Deutsche Postals Arbeitgeber und die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bei ihren Tarifverhandlungen. Die Lohnerhöhung erfolgt zum 1. April 2012. Auszubildende erhalten bereits vom 1. Januar 2012 an monatlich 50 Euro mehr. Der Tarifabschluss gilt bis zum 31. März 2013. Der Beschäftigungspakt mit einem Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen wurde bis Ende 2015 verlängert.
Die Verdi-Tarifkommission stimmte am Donnerstag in Berlin einem entsprechenden Verhandlungsangebot zu. Die Verhandlungen liefen in mehreren Etappen geräuschlos und ohne Streikdrohungen der Gewerkschaft ab. Verdi hatte zunächst sieben Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert. Beide Seiten zeigten sich mit dem Abschluss zufrieden.
Ziel von Verdi sei eine „deutlich spürbare lineare Lohnerhöhung" gewesen, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis. Deutsche-Post-Personalvorstand Walter Scheurle sagte, der Abschluss sei auch Ausdruck „der Wertschätzung für unsere Beschäftigten, die wir damit an der erfolgreiche Entwicklung des Unternehmens beteiligen".
Die Deutsche Post ist gut im Geschäft und erwartet für 2011 einen Milliardengewinn. Einen großen Teil wird dazu wieder das heimische Briefgeschäft beisteuern. Auch der Paketversand brummt wegen stetig steigender Internet-Käufe. Die Post-Beschäftigten hatten zuletzt im Dezember 2009 eine Lohnerhöhung von drei Prozent erhalten.
In einer Verhandlungsrunde im Dezember hatten Arbeitgeber und Gewerkschaft bereits für 2012 (Januar-März) eine Bruttoeinmalzahlung von 400 Euro für vollbeschäftigte Tarifmitarbeiter vereinbart. Außerdem wird die sogenannte Postzulage für die rund 50.000 Beamten bis 31. März 2013 fortgezahlt und im Februar 2012 um eine Einmalzahlung von 230 Euro aufgestockt.
Zu dem Gesamtpaket gehört auch eine schon im Oktober ausgehandelte neue Altersregelung. Die Deutsche Post will ein zukunftsweisendes Modell für altersgerechtes Arbeiten aufbauen und stellt einen Zusatzbeitrag für einen neuen „Demografiefonds" bereit, in den Beschäftigte einzahlen. (dpa)