Bonn/Berlin. Die Deutsche Post AG und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi haben sich am Donnerstag vorzeitig auf ein umfassendes Paket zur nachhaltigen Zukunftssicherung des Briefgeschäfts geeinigt. Bei den Tarifverhandlungen für die rund 130.000 Arbeitnehmer des Unternehmens in Deutschland haben die Parteien ein flexibles und zukunftsweisendes Modell zur Gestaltung und Ermöglichung altersgerechter Arbeit, eine Verlängerung des Beschäftigungspaktes und die Einführung um durchschnittlich vier Prozent reduzierter Einstiegslöhne bei Neueinstellungen vereinbart.
Generationenvertrag
Der Generationenvertrag ermöglicht älteren Arbeitnehmern die aktive Teilnahme am Arbeitsleben bis zum Erreichen der gesetzlichen Rente und sichert so das Wissen und die Erfahrung älterer Mitarbeiter für den Betrieb. Gleichzeitig schafft der Vertrag Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen. So werden im nächsten Jahr mehr als 1000 geeignete Auszubildende übernommen und zum Jahreswechsel mindestens 1500 befristet Beschäftigte ein unbefristetes Angebot erhalten. Konkret wird dabei das Instrument der gesetzlichen Altersteilzeit ergänzt um so genannte Zeitwertkonten und einen Demografiefonds.
Beschäftigungssicherung und Arbeitszeit
Außerdem wird der laufende Beschäftigungspakt - das heißt der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen - bis zum 31.12.2015 verlängert. Weiterhin bleiben die Vereinbarungen zur zuschlagsfreien Überzeit, zum Verzicht auf freie Tage an Heiligabend und Silvester sowie die Reduzierung der Kurzpausen erhalten.Darüber hinaus haben die Tarifparteien ab dem 1. Januar 2012 neue, am Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz ausgerichtete Urlaubsregelungen vereinbart. Diese Regelungen orientieren sich an der Länge der Betriebszugehörigkeit und nicht mehr am Lebensalter.
Fremdvergabe
Wie bisher bleiben 990 Paketzustellbezirke an Servicepartner fremdvergeben. Im Bereich Transport wird die Fremdvergabe ausgedehnt: So wird bis 2015 die Anzahl eigener Fahrer von derzeit 3600 auf 2600 reduziert. In der Briefzustellung wird weiterhin auf die Fremdvergabe von Zustellbezirken verzichtet.
Wie bisher bleiben 990 Paketzustellbezirke an Servicepartner fremdvergeben. Im Bereich Transport wird die Fremdvergabe ausgedehnt: So wird bis 2015 die Anzahl eigener Fahrer von derzeit 3600 auf 2600 reduziert. In der Briefzustellung wird weiterhin auf die Fremdvergabe von Zustellbezirken verzichtet. Alle Regelungen zur Fremdvergabe gelten bis zum 31. Dezember 2015.
"Die Einigung ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigen Stabilisierung des Briefergebnisses bei einer Milliarde Euro und schafft zusätzlichen Spielraum, um auf die künftigen Entwicklungen in einem schrumpfenden Briefmarkt reagieren zu können," sagte Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post DHL. "Damit stärken wir unsere Wettbewerbsposition und sichern Arbeitsplätze." (eh)