Stuttgart. Die Prüforganisation Dekra setzt ihre weltweite Einkaufstour fort. "Wir haben eine Reihe interessanter Übernahmekandidaten identifiziert", sagte Vorstandschef Stefan Kölbl in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. "Wir wollen weiter angreifen und insbesondere in Nordamerika, Südeuropa und Brasilien zukaufen." Abschließend entschieden sei über die Akquisitionen zwar noch nicht. Die neuen Gesellschaften werden aber die Profitabilität von Dekra weiter steigern, erklärte Kölbl. "Mit unseren Zukäufen wollen wir pro Jahr rund 50 Millionen Euro bis 80 Millionen Euro an Umsatz dazu akquirieren. Diese Linie werden wir auch dieses Jahr und in den nächsten Jahren weiter verfolgen."
Für das Geschäftsjahr 2010 peilt die Prüforganisation ein zweistelliges Umsatzwachstum an. "Das streben wir auch weiter an - nicht nur in diesem Jahr", betonte der seit Jahresbeginn amtierende Vorstandsvorsitzende. Im ersten Halbjahr 2010 liegt Dekra nach seinen Angaben bereits 60 Millionen Euro über dem Vorjahr, was einer Steigerung um über sieben Prozent entspricht. "Das Umsatzwachstum wird im Gesamtjahr noch zunehmen", versicherte Kölbl.
Angaben zum Ergebnis wollte der Manager nicht machen. "Wir sind aber guter Dinge", erklärte er. Im Jahr 2009 hatten die Stuttgarter mit weltweit rund 22.000 Mitarbeitern einen Umsatz von mehr als 1,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das Ergebnis vor Steuern lag bei rund 102 Millionen Euro. "Wir werden auch in diesem Jahr neue Jobs hinzubekommen", kündigte der Konzernchef an. "Aber es gibt keine Zielgröße, wie viele Mitarbeiter wir zum Jahresende haben werden."
"Wir arbeiten an einer Strategie bis zum Jahr 2015", teilte Kölbl weiter mit. "Das wird unsere Roadmap für die nächsten fünf Jahre sein und ist eine konsequente Fortführung unserer bisherigen Ausrichtung." Die drei strategischen Schwerpunkte für die nächsten Jahre seien: Die weitere Internationalisierung und dabei vor allem mehr Geschäft in Asien sowie Nord- und Südamerika, den Ausbau aller Dienstleistungsbereiche sowie eine Professionalisierung des Unternehmens.
Dekra habe durch seine Zukäufe mittlerweile eine sehr respektable Größe erreicht und sei ein internationales Unternehmen. "Für unseren Expansionskurs brauchen wir eine optimale Struktur und eine gute Vernetzung", erklärte Kölbl die Zukunftspläne. "Mit der Strategie wollen wir die Profitabilität von Dekra weiter deutlich erhöhen. Natürlich werden wir in dem Papier auch die Umsatz- und Ergebnisziele festlegen", sagte der Vorsitzende. Im Spätherbst soll das Konzept stehen und dann den Aufsichtsgremien vorgestellt werden. (dpa)