Bis zu 30 Prozent der Stromkosten könnten Lkw-Kunden durch ihre batterieelektrischen Lkw- und Busflotten mindern, wenn sie Flexibilitäten für das Stromnetz bereitstellen, so das Ergebnis einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie der TenneT und Daimler Truck. Diese Kosteneinsparungen können realisiert werden ohne größere Abstriche bei der Fahrzeugverfügbarkeit zu machen. Voraussetzung hierfür seien unter anderem konstante Abfahrtzeiten, welche bei Nutzfahrzeugen aufgrund gut planbarer Einsatzzeiten häufig gegeben sind. Die Bereitstellung der Flexibilitäten erfolgt durch die zeitliche Verschiebung der Ladezeitpunkte insbesondere auf die Nachtstunden.
„Die Machbarkeitsstudie zeigt großes Potenzial auf: für die Verkehrswende, für Kosteneinsparungen bei den Flottenbetreibern und für die Netzstabilisierung. Jetzt müssen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit es in die Praxis umgesetzt werden kann. Dafür braucht es regulatorische Anpassungen für die Marktintegration, geeignete Ladeinfrastruktur und Pilotprojekte“, erlärt TenneT-COO Tim Meyerjürgens.
Laut marktbasierter Hochrechnung der Studienpartner sind bis 2030 nahezu 200.000 Fahrzeuge auf deutschen Straßen möglich. Bei verfügbaren Batteriekapazitäten zwischen 350 und 600 kWh ergäbe das ein Flexibilitätspotential von über einem Gigawatt – das entspricht etwa der Leistung eines Großkraftwerks. Bis 2040 sind sogar über 600.000 verkaufte batterieelektrischen Nutzfahrzeugen möglich. Dadurch könnte theroretisch in einzelnen Stunden ein Flexibilitätspotenzial in Höhe von bis zu 20 Gigawatt bereitgestellt werden.