Für die Studie wurden die Verantwortlichen für IT-Sicherheit von 501 Unternehmen ab 10 Mitarbeitenden in Deutschland bezüglich der Cyber-Sicherheit beim mobilen Arbeiten befragt. Zu den steigenden Risiken gehören dabei Gefahren wie Phishing-Attacken – dem Fälschen von Mails oder Websites, um an persönliche Daten zu gelangen, Erpressungen nach Ransomware-Angriffen – also dem Verschlüsseln von Daten und dem Fordern eines Lösegeldes zur Entschlüsselung, oder Aushebelungen des Passwortschutzes.
Dabei spielt Cyber-Sicherheit vor allem bei großen und mittleren Unternehmen eine große Rolle – ebenso wie im Dienstleistungssektor. Für kleinere Firmen und Branchen wie dem Handel ist IT-Sicherheit weniger wichtig.
Cyber-Risko Homeoffice
Ursachen für die steigenden IT-Sicherheitsprobleme sind demnach auch die private Nutzung der Geräte sowie das Arbeiten von heimischen oder öffentlichen Netzwerken, wie 73 Prozent der Befragten bestätigen. Zudem kommt eine wachsende Software durch viele Tools und Anwendungen, die für das remote Arbeiten benötigt werden, allerdings die Anfälligkeit für Cyber-Angriffe erhöhen. Dies empfinden 63 Prozent der Unternehmen als IT-Sicherheitsrisiko. "Homeoffice und mobiles Arbeiten haben sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil der Arbeitswelt etabliert. Für Arbeitnehmer gilt mobiles Arbeiten als ein Segen, für die IT-Sicherheit des Arbeitgebers können die daraus resultierenden Risiken aber eine Herausforderung sein: Die Gefahr eines IT-Sicherheitsvorfalls steigt", sagt Marc Fliehe, Fachbereichsleiter Digitalisierung und Bildung beim TÜV-Verband. "Remote-Work erweitert die Angriffsfläche für Cyber-Kriminelle. Es ist daher unerlässlich, dass Unternehmen ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärken und ihre Mitarbeitenden kontinuierlich für Risiken sensibilisieren." Allerdings sei es schwierig, das Bewusstsein für Cyber-Sicherheit bei Mitarbeitern aufzubauen und den mobil arbeitenden bei IT-Problemen zu helfen.
Mobiles Arbeiten in deutschen Unternehmen
65 Prozent der befragten Unternehmen bieten ihren Angestellten trotzdem mobiles Arbeiten an, also etwa zwei Drittel. Bei 87 Prozent der großen Unternehmen und bei 79 Prozent der mittleren Unternehmen hat sich Homeoffice inzwischen als Standard etabliert – bei kleinen Unternehmen sind es nur etwa die Hälfte. Die Zeiten variieren dabei jedoch: Bei einem knappen Drittel werden ein bis zwei Tage Homeoffice pro Woche gestattet, bei jeweils 12 Prozent sind es drei bis vier Tage, beziehungsweise mobiles Arbeiten zeitlich unbegrenzt möglich. Bei 45 Prozent der Unternehmen wird dies nicht unternehmensweit sondern von den einzelnen Abteilungen geregelt.
Workation – das Arbeiten von einem anderen Standort als dem eigenen Wohnsitz – erlauben 29 Prozent ihren Beschäftigten innerhalb Deutschlands, nur 20 Prozent auch für längere Zeit im Ausland. 69 Prozent der Unternehmen gestatten dies nicht.