Zwijndrecht. Das deutsche Containernetzwerk Contargo führt aufgrund von Engpässen bei der Containerabfertigung im Rotterdamer Hafen einen Congestion-Zuschlag ein. Für Buchungen auf fahrplanmäßigen Binnenschiffsabfahrten ab dem 1. August wird pro dort umgeschlagenen Container ein Zuschlag in Höhe von 15 Euro fällig. Seit Mitte April müssen die Binnenschiffe der Contargo-Flotte auf die Abfertigung an den Seeterminals in Rotterdam immer länger warten. Durchlaufzeiten von 50 Stunden mit Spitzen bis 90 Stunden sind nach Angaben des Unternehmens keine Seltenheit mehr.
Im Durchschnitt haben sich die Durchlaufzeiten um ein Drittel verlängert, heißt es in einer Mitteilung. Ein Fünftel der Exportcontainer könne aufgrund der Engpässe nicht am vorgesehenen Terminal gelöscht werden. Stattdessen müssten sie aufwendig und teuer per LKW zum Bestimmungsort gebracht werden. „Wir haben zusätzlichen Schiffsraum gechartert, um unsere Fahrpläne halten zu können und kämpfen jeden Tag für unsere Kunden um Abfertigungstermine“, sagt Marcel Hulsker, Geschäftsführer der Contargo Waterway Logistics.
Contargo finanziert mit dem Zuschlag ein Konzept zur Flexibilisierung der Seehafendurchläufe. Dies umfasst auch die Vergrößerung der Flotte und die Minderauslastung der vorhandenen Schiffe. (sno)