London. Die eingesetzte Containerschiff-Kapazität befindet sich auf dem höchsten Stand seit drei Jahren. Als Ursachen nennt der Branchendienst Alphaliner die hohe Zahl von Schiffsauslieferungen, den Abbau der stillgelegten Kapazität und weniger Verschrottungen von Containerschiffen.
Die im Juli ausgelieferten Schiffe umfassen alleine eine Kapazität 219000 Standardcontainern (TEU). Dies entspricht dem zweithöchsten Monatsstand seit April 2011 mit 235.000 TEU. Die ausgelieferte Kapazität beläuft sich innerhalb der letzten zwölf Monate auf 1,46 Millionen TEU, bei einer verschrotteten Kapazität von 0,48 Millionen TEU. Die stillgelegte Flotte umfasst derzeit 230. 000 TEU Kapazität (2013: 445.000 TEU).
Damit liegt die gesamte eingesetzte Kapazität im August bei 1,2 Millionen TEU und ist damit 7,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gewachsen. Der Zuwachs beeinflusste die Ost-West-Handelslinien allerdings kaum, da die Reedereien ihre Expansion auf den Asien-Europa-Strecken und Transpazifikrouten gekappt haben. Durch die Einführung von Megaschiffen mussten kleinere Containerschiffe in andere Sektoren kaskadieren.
Die gesamte Kapazität wuchs auf diesen Haupthandelslinien um 4,4 bzw. 4,8 Prozent. Gleichzeitig nahm aber auch die Nachfrage entsprechend zu. Der Fernost-Europa Handel verzeichnete einen Volumenzuwachs von acht Prozent in der ersten Hälfte von 2014, während der Fernost-USA-Handel um 5,4 Prozent anstieg. Die größten Kapazitätszuwächse gegenüber dem Vorjahr sind auf den Handelslinien in dem Nahen Osten (+ 16 Prozent), Innerasien (+ 13 Prozent) und Afrika (+ zwölf Prozent) zu verzeichnen. Dort wurden sowohl Neubauten, als auch kaskadierte kleinere Schiffe absorbiert. Laut Alphaliner bleibt der Ausblick für die nächsten zwölf Monate „herausfordernd“. Zwischen August 2014 und Juli 2015 werden geschätzte 1,6 Millionen TEU ausgeliefert. Die Expansion der globalen Nachfrage soll unbeständig bleiben. (rup)