Genua. Der italienische Branchenverband Confetra Liguria schlägt Alarm: Die starke Überlastung des Autobahnnetzes in Ligurien sorge für weitere Einschränkungen der Logistikbranche, die durch den Lockdown bereits schwer getroffen sei. Wie der Verband nun mitteilte, gebe es täglich bis zu kilometerlange Staus. Diese führten aufgrund der langen Wartezeiten zu stetig größer werdenden wirtschaftlichen Einbußen. Und nicht nur das: Die Zugänge zu den Hafenbereichen seien oft blockiert und Container, die dringend zum Bestimmungsort müssten, blieben im Verkehr stecken und könnten so nicht zum Ziel transportiert werden.
„Ein Teufelskreis, der dazu führt, dass die Logistik im nordwestlichen Bereich Italiens zum Erliegen kommt und mit Genua den wichtigsten Hafen des Landes mit in die Tiefe zieht“, schreibt der Verband in einer Mitteilung. Dazu Alessandro Laghezza als Präsident der Confetra Liguria: „Es sind diese 30 Kilometer langen Staus, die zuerst die Transport- und Logistikfirmen treffen werden, um dann den wirtschaftlichen Wiederaufschwung des Landes zu drosseln.“ Das Land befinde sich wegen Corona in einer nationalen Notlage, in der das Logistiksystem des Landes zum Kollaps käme. Grotesk sei, dass die Landespolitiker weiterhin über Langzeitpläne sprächen, während Unternehmen mit Mühen versuchten, wieder Fuß zu fassen.
Es bedürfe sofort einer Person oder Institution, die die komplette Entscheidungsgewalt habe, um vorrangig den Verkehr für in der Logistik tätige Unternehmen ins Rollen zu bringen, aber auch, um eben diese in Hinblick auf die erlittenen Einbußen zu entschädigen. (nja)