Berlin. Eine „kleine Verbesserung“ in einer Zeit schwieriger weltpolitischer Ereignisse kündigte Jürgen Gypser, Präsident der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung und Entwicklung des internationalen Straßenverkehrs (AIST), während der Mitgliederversammlung in Berlin an. Er berichtete, dass an diesem Tag eine Vereinbarung zwischen der russischen Politik und dem Zoll des Landes unterschrieben werden sollte: Das Carnet TIR solle weiter zur Anwendung kommen und Asmap wieder als bürgender Verband akzeptiert werden. „Für die Unternehmen mit den entsprechenden Transporten sicher eine gute Nachricht“, erklärte Gypser. Wobei er deren großes Problem aber nicht nur in der Grenzproblematik sieht, sondern in der Entwicklung des Warenaustausches zwischen Deutschland und Russland. Das bisherige Warenaustauschvolumen sei durch die wirtschaftlichen Sanktionen um über 30 Prozent reduziert worden, erläuterte der AIST-Präsident.
Gypser beklagte, dass die Sanktionen nicht nur Russland schadeten, sondern auch deutsche Unternehmen in erhebliche Schwierigkeiten und sogar Insolvenzen gebracht hätten. „Die Transportleistungen unserer Carnet-TIR-Nutzer sind 2014 gegenüber 2013 in Richtung Russland um 50 Prozent zurückgegangen“, bilanzierte er.
Er rechnet für 2015 damit, dass die Transporte Richtung Russland noch stärker abnehmen werden, da sich die Situation erst Mitte 2014 zugespitzt hat. Gypser zeigte sich jedoch auch in gewisser Weise zuversichtlich: „Aufgrund der Vereinbarung, die heute abgeschlossen wurde, habe ich die Hoffnung, dass sich das Problem etwas löst.“
Und auf ein weiteres Probleme wies der Chef der AIST hin: Durch die Veränderung des Wechselkurses vom Schweizer Franken zum Euro bezahlt sein Verband mehr für den Carnet-TIR-Einkauf. Er kündigte aber an, die Preise für die Dokumente momentan nicht verändern zu wollen. (bb)