Bozen. Für Lkw, die über den Brenner nach Italien einreisen, wird es baldmöglichst einige Änderungen geben. Sämtliche Lkw sollen dann über ein am Brenner positioniertes „Kontrollzentrum“ abgefertigt werden. Das hat jetzt die Führungsspitze der Autostrada del Brennero SpA bekannt gegeben.
Zunächst sollen mithilfe eines elektronischen „Auges“ sämtliche nach Italien einfahrende Lkw kontrolliert werden. Die Fahrzeuge, die einer näheren Kontrolle unterzogen werden sollen, werden dann einige Kilometer weiter südlich aus dem Verkehr gezogen und in einem Kontrollzentrum näher überprüft. Das Bauvorhaben des Kontrollzentrums befindet sich bereits in der Vergabephase, Baubeginn ist spätestens im Frühjahr 2020.
Wie der Konzessionsinhaber der A 22 mitteilte, werde das Kontrollzentrum mit den modernsten Techniken ausgestattet sein, um Bremsleistungen der Lkw ebenso wie den Schadstoffausstoß oder die Ausrüstung zu überprüfen. Außerdem sind Inspektionen oder auch eine Kontrolle des Transportgewichtes vorgesehen. Damit könnten die nach Italien einreisenden Lkw nicht nur einer „360-Grad-Kontrolle“ unterzogen werden, sondern auch Lkw mit Gewichtsanomalien oder bereits von den Behörden gemeldeten Kennzeichen schneller ausfindig gemacht werden. Vergleichbar sei das vorgesehene Screening der Lkw in etwa mit einem „Gepäckstück, das in ein Flugzeug verladen werden soll.“
Der Handelsverband Confartigianato Imprese Verona reagierte sehr positiv auf die geplanten Änderungen. Durch die geplanten Kontrollen könne der italienische Transportsektor vor unlauterem Wettbewerb durch ausländische Fahrzeuge und Sozialdumping geschützt werden. (nja)