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Brenner Korridor München-Verona: Die Zukunft liegt auf der Schiene

06.06.2024 15:46 Uhr | Lesezeit: 4 min
Lkw überquert die Alpen mit der Bahn in Österreich
Für den zukünftigen Betrieb des Brenner Basistunnels ist der Bahnverkehr zwischen München und Verona samt der Zulaufstrecken von Bedeutung
© Foto: Leonid Andronov/Getty Images

Bei der Vollversammlung der Brenner Corridor Platform (BCP) in München zeigt sich der Europäische Koordinator Cox hoch erfreut über die positiven Entwicklungen.

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Internationale Vertreter aus dem Eisenbahnsektor sind am Donnerstag, 6. Juni, zur Vollversammlung der Brenner Corridor Platform im Hauptsitz der IHK-München zusammengekommen, um die Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsgruppen zu beleuchten. Im Fokus standen infrastrukturelle und betriebliche Aspekte des Bahnverkehrs zwischen München und Verona welche für den zukünftigen Betrieb des Brenner Basistunnels samt der Zulaufstrecken von Bedeutung sind. Nach einleitenden Grußworten des Bayrischen Staatsministers für Verkehr, Christian Bernreiter, und des IHK- Hauptgeschäftsführers, Dr. Manfred Gößl, führte der Europäische Koordinator, Pat Cox, als Vorsitzender der Brenner Corridor Platform, durch die Veranstaltung.

Der Ausbau der Schieneninfrastruktur schreitet zügig voran

Mit dem Ausbruch von über 70 Prozent der gesamten Tunnelkilometer im Brenner Basistunnel, dem Beginn der Ausgrabungsarbeiten bei zentralen Baulosen der Zulaufstrecken im Norden und Süden wurden die Fortschritte zum Neuausbau der zukünftigen Schieneninfrastruktur präsentiert. Die dringende Notwendigkeit dieser zusätzlichen Schienenkapazität entlang des gesamten Brenner Korridors wurde durch das BCP-Kapazitätsmodell unterstrichen. Eine vollständige Kapazitätsauslastung ergibt sich demnach zum Zeithorizont 2030 auf den bis dahin zweigleisigen Bestandsstrecken zwischen München/Trudering-Rosenheim und Waidbruck-Trento.

Einheitlicher europäischer Eisenbahnraum

Die Umsetzung eines vollständig-interoperablen Korridors stellt eine der erklärten Zielsetzungen der BCP dar. Heute notwendige Grenzaufenthalte von Zügen sollen durch die Harmonisierung der nationalen Regelwerke hinfällig werden. Die Erarbeitung einheitlicher Bremsvorschriften, der grenzüberschreitende Einsatz von Triebfahrzeugführern sowie die Vermeidung von Grenzkontrollen bei Güterzügen sollen einen harmonisierten und nahtlosen Bahnbetrieb zwischen München und Verona ermöglichen. Aus diesem Grund wurden unter der Mitwirkung der Europäischen Kommission, der Europäischen Eisenbahnbehörde sowie der Bahnvertreter der drei Mitgliedsstaaten in diversen BCP-Arbeitsgruppen konkrete Lösungen zu diesen und weiteren Themen erarbeitet. Letztere beschränken sich nicht ausschließlich auf den Brenner Korridor, sondern sollen dazu beitragen den von der Kommission angestrebten einheitlichen europäischen Eisenbahnraum zu realisieren.

Wichtige Fortschritte erzielt

Als Vorsitzender der Brenner Corridor Platform bedankte sich der Europäische Koordinator, Pat Cox, bei den über achtzig anwesenden Fachexperten: "Mit großer Genugtuung stelle ich fest, dass sowohl aus infrastruktureller als auch aus betrieblicher Sicht konkrete und wichtige Fortschritte erzielt wurden, um sicherzustellen, dass der zukünftige Brenner Korridor bestmöglich betrieben werden kann. Dies auch Dank der intensiven und konstruktiven Zusammenarbeit der diversen Stakeholder innerhalb der BCP. Die erarbeiteten Lösungen sollen nun schnellstmöglich umgesetzt werden, damit der Brenner Korridor bereits heute zu einem Vorreiter bei der Umsetzung des einheitlichen europäischen Eisenbahnraumes wird", so Cox.

Die Bedeutung der Achse

In dieselbe Kerbe schlug der Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter, der zugleich auch die Bedeutung der Achse für den Freistaat hervorhob: "Die Brenner-Achse ist für Bayern eine der wichtigsten Fernverkehrsachsen, denn der Alpen-Transit ist maßgeblich mit verantwortlich für unser aller wirtschaftlichen Wohlstand. Wir dürfen daher nicht nur darüber nachdenken, wie wir Verkehr verhindern. Wir müssen ihn besser organisieren und die Schiene stärken. Das gelingt uns nur durch eine gute Zusammenarbeit der EU, der Länder, Regionen und der Bahnen. Nur gemeinsam können nationale Hürden abgebaut und funktionierende Europäische Korridore entwickelt werden. Die Arbeit der Brenner Corridor Platform ist beispielgebend für die Zusammenarbeit im Schienenverkehr für Europa. Deshalb freut es mich besonders, dass die BCP ihre diesjährige Vollversammlung in München veranstaltet hat."

Die Brenner Corridor Platform

Die Grundlage der Arbeiten der Brenner Corridor Platform stellt die gemeinsame Absichtserklärung zur Realisierung des Transeuropäischen Kernnetzkorridors Skandinavien-Mittelmeer dar. Diese wurde im Jahr 2018 zwischen den Transportministern der drei Mitgliedsstaaten, den Vorständen der Bahnen sowie der Ländervertreter entlang des Brenner Korridors unterzeichnet. Unter dem Vorsitz des Europäischen Koordinators, Pat Cox, arbeiten diverse Fachexperten der drei Ministerien, der drei Bahnen, der Eisenbahnverkehrsunternehmen, sowie der Länder in fachspezifischen Arbeitsgruppen. Die erklärte Zielsetzung besteht darin, den Brenner Korridor München-Verona als einheitlichen Korridor zu betrachten, um ganzheitliche Lösungsansätze für die Verlagerung des Schwerverkehrs zu implementieren.

Wie Tirol hingegen zu dem Thema steht, erfahren Sie in diesem Artikel: Tirol fordert Tempo bei Brennerzulauf und höhere Lkw-Maut.

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