Bitte mehr Vertrauen!
Wegen ausstehender Löhne und schlechter Arbeitsbedingungen protestierten im vergangenen Jahr in Gräfenhausen gleich zweimal wochenlang Lkw-Fahrer aus Georgien und Usbekistan gegen ihren Arbeitgeber, die polnische Spedition Mazur. Einige von ihnen traten sogar tagelang in einen Hungerstreik.
Es sind Bilder wie diese, die haften bleiben - weil sie zeigen, dass selbst in der heutigen Zeit Ausbeutung noch immer passiert, mitten in Europa! Und es sind in der Tat traurige Bilder. Zumal Medienberichten zufolge auch deutsche Unternehmen Mazur mit Transporten beauftragt haben sollen.
Ist das Misstrauen vieler Menschen gegenüber der Wirtschaft also gerechtfertigt? Kann man dem Markt die Einhaltung von Menschrechten und Umweltstandards tatsächlich nicht überlassen? Muss der Gesetzgeber ran? Diese Fragen sind angesichts solcher Vorfälle wie in Gräfenhausen berechtigt.
Andererseits, mal ehrlich: Wie viele Betriebe in Deutschland sind "schwarze Schafe"? Erfahrungsgemäß dürfte dies ein sehr kleiner Anteil sein. Dann aber rechtfertigt dies auf keinen Fall den übergriffigen Bürokratismus, der immer größer wird. Aktuelles Beispiel ist die neue EU-Richtlinie Corporate Sustainability…