Der vorgezogene Ersatzneubau der Schleuse Lüneburg bei Scharnebeck soll den Engpass im Elbe-Seitenkanal als eine der wichtigsten Wasserstraßen Norddeutschlands auflösen. Mit der neuen Schleuse können auch größere Binnenschiffe den Kanal nutzen. Der Schleusenneubau ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als Projekt mit vordringlichem Bedarf kategorisiert.
„Der Neubau ist für das norddeutsche Verkehrsnetz ein entscheidendes Großprojekt. Mit der neuen Schleuse machen wir den Elbe-Seitenkanal für die modernen Binnenschiffe passierbar und stärken damit die Hinterlandanbindungen der Seehäfen an den Hamburger Hafen deutlich“, sagte Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, die sich am Donnerstag über die Vorbereitungen informierte. Das sei für die Region ein „wichtiges Signal“, sagte Kluckert.
Engpass im Wasserwegenetz beseitigen
Die neue Schleuse soll einen Engpass im Verkehrsnetz beseitigen. Durch die größeren Abmessungen der Schleusenkammern (225 Meter/12,5 Meter) gegenüber dem Schiffshebewerk kann der Elbe-Seitenkanal zukünftig von den größten Binnenschiffen (bis zu 135 Meter) und von Schubverbänden mit einer Maximallänge von 185 Metern befahren werden, hieß es in einer Mitteilung.
Verantwortlich für die Planung und den Bau der Schleuse ist die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV). Derzeit werden im Wasserstraßen-Neubau Hannover die Planungsunterlagen vorbereitet. „Mit der Schleuse Lüneburg schaffen wir ein Jahrhundertbauwerk. Die neue Schleuse wird neben dem Schiffshebewerk entstehen und entscheidend zu einem verlässlichen und wirtschaftlichen Gütertransport beitragen“, sagte Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt. Spezielle Sparbecken sorgten für wassersparende Schleusungen, was einen „ökologischen und wirtschaftlichen Gewinn“ bedeute.
Eine regionale Allianz – getragen von der IHK Lüneburg-Wolfsburg, dem Niedersächsischen Verkehrsministerium sowie der Hamburger Wirtschaftsbehörde – unterstützt den Bau. Gemeinsam mit der WSV wurde 2018 eine Kooperationsvereinbarung über die Zusammenarbeit für das Projekt getroffen. (tb/dpa)