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Binnenschifffahrt: BDB kritisiert Schleusenpläne für den Neckar

22.04.2022 15:11 Uhr | Lesezeit: 5 min
Binnenschifffahrt_Neckar
Bis heute sei am Neckar keine einzige Schleuse ausgebaut worden, kritisiert der BDB
© Foto: Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt

Sollte der Bund den geplanten Ausbau der Neckarschleusen komplett aufgeben, hätte dies Auswirkungen auf das Investitionsverhalten innerhalb der Metropolregion Stuttgart, warnt der BDB.

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Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) hat etwaige Pläne kritisiert, die Verlängerung der Schleusen am Neckar für die Nutzung von 135-Meter-Schiffen komplett aufzugeben. „Das Alter und der Zustand der Bauwerke am Neckar sind dem Bund als Verantwortlichem der Wasserstraßeninfrastruktur seit vielen Jahren bekannt. Seit 14 Jahren gibt es eine Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Bund und dem Land Baden-Württemberg, die die Verlängerung der 27 Schleusen von Mannheim bis Plochingen zum Gegenstand hat“, so der BDB. Die Verlängerung der Neckarschleusen sei ausgiebig untersucht und analysiert worden und im Jahr 2016 als „vordringlicher Bedarf“ im Wasserstraßenausbaugesetz aufgenommen worden. Trotz anderslautender Zusagen sei bis heute jedoch keine einzige Schleuse ausgebaut worden. Ob ein „Organisationsversagen oder fehlende Finanzmittel ursächlich“ seien, müsse das Bundesverkehrsministerium erklären, so der BDB.

Binnenschifffahrt ist auf Verlängerung der Schleusen angewiesen

„Das Schifffahrtsgewerbe ist ebenso wie die verladende Wirtschaft und die Binnenhäfen dringend auf die Verlängerung der Schleusen angewiesen, denn wir wollen Schiffe mit einer Länge von 135 Metern zum Einsatz bringen. Diese Schiffe in Kombination mit einer 24/7-Schleusung bieten die Möglichkeit, unseren Kunden attraktive Angebote für einen besonders umweltschonenden Gütertransport anzubieten“, sagte BDB-Vorstandsmitglied Jens Langer. Eine Rückverlagerung von Transporten auf die Straße oder die bereits jetzt überlastete Schiene sei der falsche Weg. Ein Ausbaustopp werde zudem „erheblichen Einfluss auf das Investitionsverhalten innerhalb der Europäischen Metropolregion Stuttgart und der Anbindung an den globalen Güterverkehr haben“, so Langer weiter und betont: „Investitionen in klimafreundliche Antriebe ohne Sicherheit der Grundversorgung der Region werden nicht mehr attraktiv sein.“

Auf dem Neckar werden laut BDB rund fünf Millionen Tonnen Güter pro Jahr transportiert. Um noch mehr Güter auf das Wasser zu verlagern, sollen die 27 Schleusen von Mannheim bis Plochingen verlängert werden. Der Ausbau der Schleusen ist als verkehrspolitisches Ziel im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung verankert. (tb)

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