Berlin. Nach der größten Krise in seiner Geschichte wird der deutsche Außenhandel 2010 wieder deutlich wachsen und auch Anteile am Welthandel zurückgewinnen können. Allerdings stecke man noch mitten in der Krisenbewältigung, erklärte der Präsident des Bundesverbands Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Anton Börner, am Donnerstag in Berlin. Eine Rückkehr zum Niveau vor der Krise werde wohl erst 2013 erreichbar sein. Für 2010 rechnet der BGA mit einem Anstieg der deutschen Exporte um neun Prozent auf 875,5 Milliarden Euro. Die Einfuhren steigen danach um sieben Prozent auf 713,8 Milliarden Euro. Dies ergibt einen Außenhandelsüberschuss von 161,7 Milliarden Euro. Aufgrund der klaren Aufwärtssignale aus dem Außenhandel, der Effekte der Konjunkturpakete und dem statistischen Nachholeffekt erwartet der BGA ein BIP-Wachstum von bis zu drei Prozent für 2010. Die Erholung stehe aber noch „auf wackeligen Füßen“. So sei die Finanzierungssituation der deutschen Exportunternehmen „nach wie vor prekär, die Gefahr einer Kreditklemme noch nicht gebannt“. Insbesondere führende Schwellenländer wie China und Brasilien, aber auch die USA, entfalteten wieder eine stärkere Wachstumsdynamik. "Wir stehen am Anfang eines weltweit notwendigen Investitionszyklus, der von Umwelt- und Klimaschutz, Energieeffizienz und dem verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen geprägt ist. Gerade auch in den Schwellenländern rechnen wir zudem mit einem immensen Investitionsschub im Dienstleistungsbereich beispielsweise zur Schaffung eines sozialen Netzes“, argumentierte Börner. (dpa)
BGA: Klare Aufwärtssignale aus dem Außenhandel
BGA-Präsident Anton Börne: Rückkehr zum Vor-Krisen Niveau erst 2013 / Prognose für 2010: Exportanstieg um neun Prozent