Im deutschen Onlinehandel sind die Umsätze im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vergleichsquartal 2022 laut dem Bundesverband E-Commerce & Versandhandel (BEVH) um 15,0 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro (Q1/2022: 22,8 Milliarden Euro) gesunken. Im Vergleich der großen Online-Cluster habe der Modehandel inklusive Schuhen (-20,8 Prozent) am meisten verloren, Waren des täglichen Bedarfs (-3,0 Prozent) haben am wenigsten Umsätze verloren.
Besonders zurückgegangen sind die Umsätze bei Schmuck und Uhren (-29,9 Prozent) sowie bei Autos, Motorrädern und Zubehörteilen (-25,8 Prozent). Unter allen 20 Warensegmenten bleibt der Online-Lebensmittelhandel (+3,7 Prozent) laut BEVH die „einzige Bestellkategorie, in der sich die Umsätze stabil halten“ konnten.
Das Online-Geschäft der Multichannel-Anbieter verlor dabei am meisten (-23,2 Prozent), gefolgt von Onlinehändlern mit digitaler DNA (-19,1 Prozent). Am geringsten war der Umsatzeinbruch auf Marktplätzen (-10,6 Prozent) und bei Herstellern mit eigenem Online-Direktvertrieb (-9,4 Prozent).
BEVH erwartet weitere Konsolidierung
Der Onlinehandel werde sich „auch in diesem Jahr weiter konsolidieren“, sagte Martin Groß-Albenhausen, stellvertretender BEVH-Geschäftsführer. „Nicht dringend benötigte Einkäufe etwa von Mode, Schmuck und Unterhaltungsartikeln werden von den Menschen zurückgestellt. Besser sieht es in Sortimenten aus, die der täglichen Versorgung oder dem häuslichen Alltag dienen.“
Das BEVH-Branchenbarometer zeigt die Unsicherheit in der Branche sowie die Unzufriedenheit mit den Rahmenbedingungen. Danach gefragt, wie die Händler ihre wirtschaftliche Lage beschreiben, ist die häufigste Antwort (45,6 Prozent), dass politische Vorgaben sie aktuell überforderten. 38,6 Prozent geben an, dass die Politik die Konsumstimmung stärker belaste als die ohnehin schlechte Wirtschaftslage.
Beinahe die Hälfte der Onlinehändler (47,4 Prozent) glaubt deshalb auch nicht, im Jahr 2023 die Umsatzergebnisse aus dem vergangenen Jahr erreichen können. Immerhin 24,6 Prozent der BEVH-Mitglieder glaubt daran, die Krise