München/Nürnberg. Wegen zahlreicher Unfälle und chaotischer Zustände an Autobahn-Rastplätzen in Bayern fordern die Lastwagenfahrer erneut deutlich mehr Parkplätze. An den Fernstraßen im Freistaat fehlten rund 4000 Stellplätze, sagte der Chef der Kraftfahrergewerkschaft in Bayern, Franz Xaver Winklhofer. Zugleich sprach er sich für stärkere Kontrollen der Lenkzeiten aus. Diese würden die Fernfahrer abschrecken und dazu bringen, nicht erst in letzter Minute auf einen überfüllten Parkplatz zu fahren. Nach Angaben des Verkehrsministeriums werden in diesem Jahr 500 neue Stellplätze in dem Bundesland gebaut.
Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, weil Laster in Einfahrten oder sogar auf Standstreifen abgestellt werden. Während der Urlaubszeit verschärft sich das Problem wegen der vielen Wohnwagen, die oft Stellflächen für Laster blockieren. Ein ADAC-Sprecher sagte am Mittwoch: „Sowohl der Aus- und Neubau als auch ein besseres Park-Management sind nötig.“
Einsatz von Telematik soll Situation entschärfen
Wichtig sei vor allem ein Anzeigesystem, das die Fahrer früh genug auf volle Parkplätze hinweise. Solche Schilder gibt es bereits auf der Inntalautobahn zwischen Rosenheim und Kiefersfelden. Der ADAC forderte eine Ausweitung dieser Anzeigetafeln auf alle Autobahnen in Bayern. Zumal es bei der Ausweisung von neuen Parkplätzen oft großen Widerstand in der Bevölkerung gebe.
Eine Lösung könnte das Telematik-System sein, das laut Autobahndirektion Nordbayern momentan in einem Pilotprojekt an der Rastanlage Jura West (Landkreis Neumarkt) an der Autobahn 3 getestet wird. „Die Technologie ermöglicht eine effizientere Auslastung der Parkplätze. Die Lastwagen werden dabei nach Ankunfts- und Abfahrtszeiten sortiert“, erklärte der ADAC-Sprecher. Allerdings sei das System «“icht auf alle Eventualitäten vorbereitet“, etwa wenn ein Fahrer kurzfristig früher abfahren müsse, sagte ein Sprecher des Auto Club Europa (ACE). (dpa)