Automatik: Per Knopfdruck sicher angekuppelt

"Es war beschwerlich", so beschreibt Lkw-Fahrerin Elena hinter dem Steuer ihres Volvo ihre tägliche Arbeit bis zum Herbst letzten Jahres: mehrfaches Auf- und Absatteln am Tag, das hieß abziehen und anstecken, "turnen" auf der Sattelplatte. Auch im Team jemanden mal zum Tauschen der Schicht zu finden, war nicht ohne, denn beliebt war ihr Arbeitsbereich nicht gerade. Heute hat keiner mehr Skrupel, ihre Umfuhren zu übernehmen, erklärt die Mitarbeiterin des Wipperfürther Transportunternehmens Ackerschott. Gerade hat sie einen leeren Gardinenauflieger an die Kundenrampe gestellt, rangiert nun gekonnt ihre Zugmaschine parallel dazu vor den nebenstehenden Trailer und setzt vorsichtig, aber beherzt zurück. Schließlich ist für den Beobachter ein scharfes Einrastgeräusch zu vernehmen, wenig später untermalt ein Surren das langsame Verkürzen der beiden Trailerstützen, die oben in ihren Vierkant-Gegenstücken verschwinden. Schon fertig? Interessant sieht der "Andockvorgang" von unten aus: Auf Kommando des Sensors verschließt der Pneumatikzylinder den Verschlusshaken um den Königszapfen, auf halbem Wege dahin heben die Luftfederbälge die Platte auf die richtige Höhe an. Schließlich verbinden sich die beiden massiven Verbindungsstücke miteinander, nachdem ihre federbelasteten Abdeckplatten den Weg zu den Pins freigegeben haben und die drei Hauptkontaktstifte gleichzeitig im jeweiligen Gegenstück eintauchen. "Mit Erfahrung dauert der Kuppelvorgang drei Minuten" Herr Zumach, wie verschleißfest ist KKS gegen Nässe, Schmutz und Kontaktabrieb? Was gibt es für Wartungsintervalle? Das KKS ist über die Lebensdauer in Bezug auf Nässe und Verschmutzungen wartungsarm. Der Kontaktabrieb ist von der Schmierung abhängig, bei Einhaltung der Wartungsintervalle bis 3,5 Jahre. Die präventive Wartung des KKS-Systems legen wir auf sechs Monate aus. So wird das KKS samt Königszapfen und Sattelkupplung gewartet. Sie setzen bei der Effizienz Kosten (50 Prozent Ersparnis) gleich Zeit (50 Prozent Ersparnis). Wie kommt dies zustande? Wir versprechen nicht generell 50 Prozent, dies ist ein Mittelwert. Die Ersparnis ist abhängig von Fahrstrecke und Transporten (mehr Transporte, mehr Effizienz). Für einen Sattelvorgang benötigt ein Fahrer etwa zehn Minuten, bei mehreren Sattelvorgängen braucht er länger. Mit dem KKS reichen fünf Minuten, was 50 Prozent entspricht, mit Erfahrung sogar nur drei Minuten. Wie viele Kuppelvorgänge notwendig sind, ist kundenindividuell. Auf unserer Internetseite (kks-futurenow. com) gibt es einen Wirtschaftlichkeitsrechner, der entsprechend unserer Rechenbasis (220 Tage pro Jahr, Neun-Stunden-Schichten, 27,80 Euro pro Stunde, zwei Trailerwechsel pro Fahrt) zeigt, was an Zeit oder Geld eingespart wird. Ist bei Versagen oder Ausfall der Stromversorgung oder der Sensoren ein mechanisches Entriegeln noch möglich? Ja, die Entriegelung kann stets auch bedingungslos manuell erfolgen. Alternative Variante Zum Einsatz kommt hier das Jost KKS, bislang eine Lösung für gemischte Fuhrparks und neue Sattelauflieger. Der Hersteller hat das System mit einem an der Unterseite des Sattelaufliegers montierten U-Connector weiterentwickelt. Diese Einbauvariante war für Thorsten Ackerschott eine machbare Option, um seine drei Webtrailer- Gardinen samt benötigter Zugmaschine umrüsten zu lassen. Seine Fahrerin erledigt für ein örtliches Kunststoffver-packungs-Unternehmen Umfuhren. "Ich habe drei Trailer und eine Zugmaschine zur Verfügung. Volle Trailer fahre ich zur Weiterverarbeitung der Ladung ganz in der Nähe, stelle in der Zwischenzeit wieder einen leeren Trailer an die Rampe. Das geschieht mehrmals am Tag, ich fahre nur kurze Strecken, muss daher häufig auf- und absatteln", erklärt Elena. Für sie ist KKS eine enorme Arbeitserleichterung. "Früher musste ich alles mit den Händen umstecken. Das hieß auch: ständig aus dem Fahrerhaus raus, auf- und absteigen. Jetzt geht das alles im Sitzen per Knopfdruck und viel schneller, das spart Zeit und vor allem Kraft. Früher war ich oft schon um 15 Uhr geschafft, heute nicht mehr." Funktionsweise und Ausbau Die Funktionsweise des KKS-U gleicht der des "ersten" KKS-I: Das System stellt alle mechanischen, elektrischen und pneumatischen Verbindungen zwischen Truck und Trailer her, macht so Spiralleitungen für Luft, Elektrik und ABS/EBS überflüssig. Der Connector besteht aus Standardkeil, Spiralfeder und Kabelbox und sitzt im Inneren des nun neu gestalteten Keils. Befestigt am Jost-Königszapfen, dreht er in Kurven mit. Eine massive Spiralfeder umschließt alle Versorgungsleitungen, sie sind in der Kabelbox sicher verstaut und werden auch bei Kurvenfahrten per Federkraft nachgeführt. Die Leitungsstränge erfordern für den Einbau der Unterflur-Box eine freie, nicht verbaute Länge von 2,15 Metern bis zum Königszapfen, in der Breite reicht ein Abstand der Rahmenlängsträger von 420 Millimetern. Vier Stunden soll der Einbau benötigen, sonstige Umbauten am Trailerchassis sind keine notwendig, was hier von Kundenseite nochmals bestätigt wurde. Ein Mustergutachten für die KKS-U hat der TÜV Nord im letzten Jahr erstellt.

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