Die Auslastung der Rohöl-Raffinerie PCK in Schwedt hat sich nach den Worten des brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) verbessert. Sie liege im Moment bei 75 bis 80 Prozent, sagte Woidke in Potsdam. "Wir haben heute eine Situation, die durchaus als stabil bezeichnet werden kann." Dennoch sei die Öl-Versorgung der Raffinerie auch weiterhin eine Herausforderung.
Die PCK-Raffinerie, die große Teile des Nordostens Deutschlands mit Treibstoff versorgt, verzichtet seit Jahresanfang auf Rohöl aus Russland. Der Grund sind die Sanktionen wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Seitdem muss der Betrieb mit alternativen Öllieferungen, darunter ist seit kurzem auch Öl aus Kasachstan, gesichert werden.
Seit kein russisches Öl mehr nach Schwedt kommt, lag die Auslastung laut Unternehmen bisher bei durchschnittlich 58 Prozent. Zudem gab es eine geplante TÜV-Wartung der Anlage in Schwedt, so dass die Rohöl-Verarbeitung gedrosselt war. Nach der Revision sollte die Auslastung steigen.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte nach seinem Treffen mit Woidke in Potsdam, es sei jetzt die Aufgabe, die Zukunft der PCK mit den Eigentümerstrukturen sicher aufzustellen. Das Ministerium rede mit all denjenigen, die Interesse hätten, an der Zukunftsperspektive mitzuwirken. Zwei deutsche Tochterfirmen des russischen Ölkonzerns Rosneft - Mehrheitseigner bei PCK - stehen unter Treuhandverwaltung des Bundes. Seit längerem sind mögliche Eigentümerwechsel im Gespräch. Auch Shell Deutschland und Eni Deutschland sind an der Raffinerie beteiligt.
Die Region und die PCK setzen in Zukunft auch auf die Erzeugung von Wasserstoff. Laut Woidke sollen bis 2027 in Schwedt 300 Megawatt an Elektrolyseleistung aufgebaut werden für die Produktion von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien aus der Uckermark. Mit dem Wasserstoff solle dann Ethanol für die chemische Industrie und Kerosin für die Luftfahrt produziert werden.