Irreguläre Migration und die Zuwanderung von Arbeits- und Fachkräften sind aus Sicht von Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger zwei verschiedene Dinge. Diese dürften nicht miteinander vermischt werden, sagte der Chef der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) der Deutschen Presse-Agentur. „Das wäre für beide Herausforderungen politisch kontraproduktiv.“
Die Zuwanderung von Arbeitskräften sei „die gezielte Suche nach Personen für eine sozialversicherungspflichtige Tätigkeit“, fuhr er fort. Solche Zuwanderung führe zu Wirtschaftswachstum und biete Chancen für Betriebe.
„Bei der irregulären Migration erwartet die Bevölkerung – und mit ihr wir Arbeitgeber – ein entschlossenes Vorgehen auf nationaler und europäischer Ebene“, betonte Dulger. „Die aktuellen Signale der Politik lassen uns verhalten optimistisch sein. Aber es muss nun gehandelt werden.“
Zuletzt wurden Forderungen aus Wirtschaft und Politik laut, die Arbeitsaufnahme von Geflüchteten zu beschleunigen. Der Deutsche Städtetag pocht ebenfalls darauf, Asylbewerber schnellstmöglich in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „Geflüchtete, die den Kommunen zugewiesen werden, sollten sofort arbeiten dürfen – unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der „Rheinischen Post“. Die Integration in den Arbeitsmarkt stärke „auch die gesellschaftliche Integration, gleichzeitig würden wir etwas gegen den Fachkräftemangel tun und die Städte würden von Sozialausgaben entlastet, wenn Geflüchtete in Arbeit sind“.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach sich ebenfalls dafür aus, dass Asylbewerber je nach Aufenthaltsstatus schneller als bisher Zugang zum Arbeitsmarkt finden. Dabei sollte es pragmatische Lösungen geben, sagte Heil in einer NTV-Sendung. „Was nicht geht, ist, dass die einen beklagen, die arbeiten nicht und auf der anderen Seite ist es ihnen verboten. Das ist nicht vernünftig“, sagte Heil.