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Allianz Trade: Welthandel von zwei Seiten unter Druck

12.04.2022 09:24 Uhr | Lesezeit: 1 min
Hafen_Container
Durch Umwege wegen des Krieges in der Ukraine und Hafenschließungen gibt es laut Ergebnissen von Allianz Trade längere Transportzeiten (Symbolbild)
© Foto: Christian Charisius/dpa/picture-alliance

Der Ukraine-Krieg hat nach Einschätzung deutscher Exporteure Probleme wie Lieferengpässe oder hohe Energie- und Transportkosten noch einmal deutlich verschärft. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage des Kreditversicherers Allianz Trade, früher Euler Hermes.

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Hamburg. Dennoch rechnen laut der Umfrage weiter viele Firmen in diesem Jahr mit einem Umsatzanstieg. Die Zahl der Optimisten ist allerdings nach dem russischen Angriff auf die Ukraine gesunken.

„Die russische Invasion in der Ukraine und der erneute Ausbruch von Covid-19 in China treffen den Welthandel doppelt hart mit geringeren Mengen und höheren Preisen“, erläuterte Ana Boata, Volkswirtin bei Allianz Trade. Durch Umwege wegen des Krieges und Hafenschließungen gebe es lange Transportzeiten. „Somit bleiben dem Welthandel Verspätungen und hohe Frachtraten länger erhalten als ursprünglich erwartet - auch aufgrund der hohen Energiepreise.“

Steigende Energie- und Transportkosten erwartet

Die hohen Energiepreise sehen etwa 80 Prozent der befragten Unternehmen als Herausforderung für ihre Exporttätigkeit. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) erwartet noch weiter steigende Kosten. Infolge der weltweiten Konjunkturerholung nach der Corona-Krise 2020 waren die Energiepreise bereits deutlich gestiegen. Nach Kriegsbeginn kam es zu weiteren Preissprüngen.

Etwa doppelt so viele Exporteure als vor dem Ukraine-Krieg sorgen sich der Umfrage zufolge mittlerweile um steigende Zahlungsausfälle bei Abnehmern (58 Prozent) und um Störungen der Lieferketten (47 Prozent).

Hinzu kommen stark gestiegene Transportkosten. „Die meisten deutschen Unternehmen gehen davon aus, dass sich weder bei Transportkosten noch -zeiten 2022 Entspannung abzeichnen wird“, berichtete Milo Bogaerts, Chef von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mehr als die Hälfte der Firmen (53 Prozent) geht mit Ausbruch des Ukraine-Konflikts davon aus, dass sich die Situation weiter verschärft. Vor Kriegsbeginn war dies nur bei etwa jedem dritten Unternehmen der Fall.

Exporteure rechnen trotzdem mit Umsatzwachstum

Trotz der Belastungen rechnet mit 84 Prozent die große Mehrheit der Befragten weiter mit einem Umsatzwachstum aus ihren Exporten. Vor dem Ukraine-Krieg waren es allerdings noch 93 Prozent. Sinkende Erlöse erwarten inzwischen 16 Prozent der deutschen Exporteure.

Allianz Trade befragte in zwei Wellen - vor und nach Beginn des Krieges - insgesamt mehr als 2500 Unternehmen in sechs Ländern, wie sie die Export-Aussichten für dieses Jahr einschätzen. (mwi/dpa)

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