Stuttgart. Der Autoclub ADAC hält Straßenbaustellen im Nacht- oder 24-Stunden-Betrieb grundsätzlich für eine gute Idee. Baustellen nachts weiterzuführen, sei schon immer eine Forderung des ADAC gewesen, sagte ein Sprecher in Stuttgart. Der Vorstoß aus dem Haus von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sei daher zu begrüßen. Das Ministerium hatte kürzlich angekündigt, dass Baumaßnahmen auf stauanfälligen Autobahnen und autobahnähnlichen Bundesstraßen künftig so ausgeschrieben werden sollen, dass die Arbeiten vermehrt in der Nacht oder rund um die Uhr abgewickelt werden können.
Der ADAC-Sprecher sagte, das sei ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zur Entlastung der Verkehrsströme am Tag. Allerdings sei auch dem ADAC bewusst, dass sich nicht jede Baustelle für nächtliche Arbeiten eigne. Es sei auch klar, dass der Aufwand für Nachtbaustellen größer sei, weil sie besonders gesichert und ausgeleuchtet werden müssten.
Geld dürfe in diesem Zusammenhang aber kein Argument sein. Insgesamt gebe es in Baden-Württemberg bislang wenige Nachtbaustellen - das Thema sei auf jeden Fall ausbaufähig, sagte der ADAC-Sprecher.
Nachtbaustellen verkürzen Bauzeiten
Ähnlich sieht das der Auto Club Europa (ACE). „Extra-Nachtschichten sind eine Möglichkeit, Bauzeiten zu verkürzen und dadurch Verkehrsteilnehmer zu entlasten”, teilte eine Sprecherin mit. Natürlich müssten hierbei die gesetzlichen Arbeitszeitenregelungen eingehalten werden. „Die Arbeit ist angemessen zu entlohnen, Pausenzeiten müssen eingehalten werden und für Freizeitausgleich ist zu sorgen.” Denn letztlich gelte, dass auch die, die für den Erhalt der Fahrbahnen sorgten, so gut es gehe entlastet werden müssten.
Nach Angaben des Verkehrsministeriums ist es aber bereits Standard, dass zumindest auf Kurzzeit-Baustellen oft an Wochenenden oder nachts gearbeitet wird. Im Jahr 2017 habe es auf den Autobahnen im Südwesten rund 700 solcher Baustellen gegeben, hieß es. (dpa)