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Kofferauflieger und Wechselbrücken: Trends und Nischen

19.04.2024 08:00 Uhr | Lesezeit: 8 min
Wielton Swap Volume Master
© Foto: Wielton

Der Kombinierte Verkehr ist ein Hoffnungsträger, wenn es darum geht, den CO2-Ausstoß des Güterverkehrs zu verringern und dem Fahrermangel entgegenzusteuern. Innovative Behälter sollen den Umstieg auf die Schiene erleichtern. Auch Kofferauflieger kommen beim Straßentransport von Paketen zum Einsatz. Wir stellen ausgewählte Neuerungen im Segment vor.

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Entwicklung und Fertigung von Wechselbehältern sind ebenso wie das Geschäft mit Wechselrahmen ein Betätigungsfeld von Spezialisten. Beispielsweise Wecon: Das Unternehmen hat sich mit Behältern und Wechselsystemen für den kombinierten Verkehr einen Namen gemacht. Es produziert sowohl Serien- als auch Sonderlösungen. „Wir wollen unseren Kunden individuelle Mobilitätslösungen nach Maß für den kombinierten Verkehr schaffen, damit sie über die Verlagerung ihrer Transporte von der Straße auf die Schiene Wettbewerbsvorteile generieren. Neue Entwicklungen entstehen bei uns ständig durch den Austausch zwischen unseren Kunden, den Konstrukteuren und dem Vertriebsteam“, sagt Wecon-Geschäftsführer Daniel Hemker. Produkte die Variabilität und Flexibilität bieten, seien die Stärke des Fahrzeugbauers. Trends im Segment sind laut Hemker das Streben der Transportflotten nach mehr Nachhaltigkeit, geringerem CO2-Ausstoß, und die Kompensation des Fahrermangels. Wechselsysteme für den Kombinierten Verkehr könnten alle drei Anforderungen zugleich erfüllen.

Wecon Wechselbehälter für Coil-Mulden
Aus einem Projekt mit DB Cargo stammt ein spezieller Aufbau, der Coils mithilfe von „Klavierfingern“ formschlüssig sichert
© Foto: Wecon

Sonderlösungen eröffnen Chancen in Marktnischen

Wecon vereint dazu Serienlösungen und kundenindividuellen Sonderbau. „Viele Modellvarianten sind aufgrund von Kundenwünschen zu einer Produktfamilie gewachsen“, sagt der Firmenchef und verweist auf die Großraum-Wechselbrücke aus der Imperator-Baureihe, die den Anforderungen der Automotive-Branche entspricht. Kundensonderwünsche umfassen Anpassungen von Höhe und Länge des Behälters sowie maßgeschneiderte Ladungssicherungslösungen und weitere branchenspezifische Ausstattungsoptionen „Was möglich ist, wird bei Wecon umgesetzt“, verspricht Hemker. Mitunter würden Unikate entstehen, die den Kunden einen Vorsprung im Wettbewerb verschaffen. Vor allem kleinere Flotten würden verstärkt nach Nischen suchen. „Solche Marktlücken eröffnen wir ihnen“, sagt der Geschäftsführer. Beispielsweise mit Wechselaufbauten, die nicht den gängigen Normen entsprechen. So wie zuletzt auf Basis der Wechselpritsche Duke mit Staplertaschen und Stützbeinen, die Wecon auf Kundenwunsch auf eine Länge von 20 Fuß, also 6.055 Millimeter gekürzt hat. Aus einem Projekt mit DB Cargo stammt eine spezielle Behältervariante mit CSC-Abnahme (Convention for Save Containers). Der 20-Fuß-Wechselbehälter nimmt in drei Coil-Mulden Transportgut mit einer Nutzlast von insgesamt bis zu 30.000 Kilogramm auf. Die Geometrie der Mulde sorgt für eine sichere Lagerung in Längsrichtung. In Querrichtung greift eine sogenannte Klavierfingersicherung. Hierbei sichert sich das Ladegut selbst, indem es durch sein Gewicht formschlüssig zwischen die Klavierfinger sinkt.

Krone Dry Box
Das Metier von Krone ist wiederum die Serienproduktion von möglichst standardisierten Wechselbehältern in hohen Stückzahlen. Zuletzt haben die Emsländer den Stahl-Glattwand-Koffer erneuert und ihm den Namen Krone Dry Box verpasst.
© Foto: Krone

Überarbeitete Krone Dry Box: stabiler und leichter zu bedienen

Die verschiedenen Optimierungen betreffen vor allem Stabilität und Handling der Box. So bietet eine oben zurückversetzte Stirnwand einen größeren Schutz vor Anfahrschäden in Kurven und Stützbeinverriegelung sowie Leitersicherung sind leichter bedienbar. Der auf 1.300 Millimeter verlängerte Anfahrschutz am Heck puffert laut Krone Rempler noch besser ab. Die Scheuerleiste in der Dry Box bietet nun die Möglichkeit, in das eingepresste Profil zusätzliche Zurrpunkte zu integrieren. Die Profile mit Einzug am Boden der Seitenwand stabilisieren den Koffer und bieten den dort platzierten Labels Schutz. Zudem setzt Krone nun längere Eckrungen ein, die ebenfalls die Stabilität verbessern sollen.

Nur der Online-Versand setzt in Menge auf Kofferauflieger

Ein Teil der Kurier-, Express- und Paketbranche, allen voran der Online-Versandriese Amazon, setzt auch Trockenfrachtkoffer ein, um Sendungen zu befördern. Wie Krone auch, deckt Schmitz Cargobull (SCB) wesentliche Bedarfe durch Großserienprodukte ab, die mit den wesentlichen branchenspezifischen Ausstattungsmerkmalen aufwarten. Das Unternehmen bietet in diesem Segment zwei speziell zugeschnittene Fahrzeuge an: den S.BO Pace sowie den S.BO Express. Der S.BO Pace ist ein vollständig modular aufgebauter Trockenfrachtauflieger, der dank den sogenannten Struktoplast-Paneelen mit wabenförmigen Kern bis zu 700 Kilogramm leichter bauen soll als vergleichbare Produkte in diesem Segment und den SCB nun in ganz Europa vertriebt. Das Fahrzeug bietet laut Hersteller vielfältige Ladungssicherungsmöglichkeiten wie Lasi-Schienen und Paketsicherheitsplane sowie ein lichtdurchlässiges Dach, Ladebordwand und zwei verschiedene Heckvarianten: entweder mit Aluminium-Rolltor oder Türen aus Alu. Die Bodentragfähigkeit beträgt im Standard 5,4 Tonnen und kann optional auf 7,1 oder 8,0 Tonnen erhöht werden.

Trockenfrachtauflieger
Der besonders leichte Trockenfrächter S.BO Pace von Schmitz Cargobull ist nun europaweit verfügbar. Der S.BO Express, der im Gegensatz zum S.BO Pace über einen Aufbau aus den stärker isolierenden Ferroplast-Paneelen besitzt, rundet das Angebot nach oben ab. Laut SCB ist dieses Modell ideal für Transporte besonders hochwertiger Güter. Der Kofferauflieger ist in Standardlänge von 13,62 Meter oder als Lang-Lkw Typ 1 in 15 Meter sowie mit einer Innenhöhe bis zu 2.950 Millimeter erhältlich – macht bis zu 73 Euro-Palettenstellplätze in Verbindung mit einer Doppelstockausrüstung.
© Foto: Schmitz Cargobull
Wielton
Mit dem Swap Master bietet Wielton einen BDF-Curtainsider-Wechselbehälter (Eigengewicht: 2.800 kg) sowie Lafette aus einer Hand an.
© Foto: Thomas Rosenberger

Wielton: Markteintritt ins BDF-Segment

Mit dem Swap Master bietet will der Fahrzeugbauer die Kundschaft mit den im Vergleich zum Wettbewerb besonders flachen sowie leichten Bodengruppe und einer umfangreichen DB-Abnahme und Ladungssicherungszertifizierung nach DIN EN 12642 XL auch für die Version mit Doppelstockeinrichtung überzeugen. Von 2.500 bis 3.000 mm Innenhöhe sind möglich, die Länge misst stets 7.820 mm. Die Neuheiten im Segment sind damit zwar rar gesät, dürften aber dank intelligenter Detaillösungen die Attraktivität des Kombinierten Verkehrs und der Begegnungsverkehre steigern. Alle anderen KEP-Spezialisten können zu entsprechend ausgerüsteten Trockenfrachtkoffern greifen.

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